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Die Hochwassersituation Anfang des neuen Jahres hat an mehreren Flüssen teils zu erheblichen Behinderungen im Schiffsverkehr geführt. Auf vielen Wasserstraßen bzw. einigen Streckenabschnitten musste der Verkehr sogar ganz eingestellt werden

Hauptgrund für die steigenden Pegel waren lang anhaltende Regenfälle in Verbindung mit der Schneeschmelze in den Bergen.

Wie der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt (BDB) mitteilte, sind derartige Hochwassersituationen um diese Jahreszeit grundsätzlich nicht ungewöhnlich. Sowohl die Schifffahrt als auch ihre Kunden seien daher darauf vorbereitet. Deshalb sei bereits im Vorfeld teilweise eine Versorgung mit Mehrmengen erfolgt, hieß es.

Insgesamt hatte es auf sieben Flüssen oder deren Teilabschnitten Schifffahrtsperren gegeben Seit längerer Zeit war auch der Rhein zumindest in Teilen vom Hochwasser in dem Maße betroffen, dass die Schifffahrt auch dort teilweise eingestellt werden musste. Dies galt für den etwa 180km langen Abschnitt zwischen Köln und Koblenz. Teilweise lagen die Pegelstände deutlich über der für die Schifffahrt kritischen Marke von 7,30m. Der Höchststand von knapp unter 8,80m wurde mit Beginn der zweiten Kalenderwoche 2018 erreicht. Danach hatte sich die Lage aufgrund einer Wetterbesserung wieder entspannt.

Größere Schäden bleiben aus

Das starke Hochwasser des Jahres 1995 ist vielen Kölnern noch in Erinnerung, als der Pegel der Domstadt 10,70m zeigte und Überschwemmungen große Schäden anrichteten. Seitdem wurde massiv in den Hochwasserschutz investiert. Heute wird ein Pegel von über 10m als »kritisch« bezeichnet. Ernsthaft bedroht wäre die Altstadt ab einem Wasserstand von über 11m. Somit ist das jüngste Hochwasser ohne größere Schäden verlaufen.

Schiffe ballen sich in Duisburg

Durch die hochwasserbedingte Sperrung der Rheinschifffahrt flußaufwärts ab Köln hatten vermehrt Binnenschiffer im Duisburger Hafen festgemacht. In Spitzenzeiten zählte Deutschlands größter Binnenhafen nach eigenen Angaben rund 100 Schiffe, etwa 70 davon hätten wegen des Hochwassers angelegt, hieß es. »Damit sind unsere Kapazitäten aber bei Weitem noch nicht ausgeschöpft, da wir als sogenannter Fluchthafen reichlich Anlegeplatz vorhalten, wenn es zu Einschränkungen der Rheinschifffahrt aufgrund von Hoch- beziehungsweise Niedrigwasser kommt«, sagte Erich Staake, Vorstandsvorsitzender der Duisburger Hafen AG (duisport).

Die Nebenflüsse des Rheins waren ebenfalls von den hohen Wasserständen betroffen. So war auf der Mosel, der Saar und an Teilen des Neckars die Schifffahrt ebenso vorrübergehend eingestellt.

Auch die Mittelweser war aufgrund der Überschreitung der relevanten Hochwassermarken an zahlreichen Pegeln für die Schifffahrt für einige Tage gesperrt worden, ebenso der Main, denn auch hier gab es einige Tage keinen Schiffsverkehr. Zunächst waren Teile des oberen Mains nicht schiffbar, später wurde die Sperrung auf weitere Teile des Flusses ausgeweitet. Ähnlich war die Situation auf Teilen der deutschen Donau. Auf der Elbe bestand hingegen keine Hochwassergefahr.

Im Containertransport im Hinerlandverkehr der Seehäfen kam es aufgrund der Schifffahrtssperren zu Verzögerungen. Vor allem die chemische Industrie musste notgedrungen kurzzeitig auf Lkw-Verkehre umsatteln, gravierende wirtschaftliche Beeinträchtigungen hat es aber wohl nicht gegeben.