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Die Hafenbehörde Rotterdam hat ein neues Hybrid-Patrouillenschiff in Dienst gestellt.

Die »RPA 8« kann sowohl im Dieselbetrieb als auch diesel-elektrisch fahren

Die »RPA 8« ersetzt die »RPA 3«, die das Ende ihres technischen und wirtschaftlichen Lebens erreicht hat. Der 25m lange Neubau, der erste seit 2010, wurde von der Kooiman Group in Zwijndrecht gebaut. »Damit fördern wir als Behörde eine nachhaltige Schifffahrt«, so Hafenmeister René de Vries.

Weniger Kraftstoffverbrauch

Der »RPA 8« soll zudem deutlich weniger Kraftstoff verbrauchen als die übrigen Schiffe der Bestandsflotte. Grund dafür ist das Hybridantriebssystem, denn dadurch würden effiziente Patrouillenfahrten bei niedrigen Geschwindigkeiten ermöglicht sowie die Betriebsstundenzahl der Dieselmotoren reduziert, so der Hafenbetrieb.

Bei einem Notfall gilt die Devise »Volle Kraft voraus!« Dies sei günstig für die Dieselmotoren, weil sie hart arbeiten müssten. »Bei maximaler Leistung rendern sie optimal«, so der Hafenmeister.

Normalerweise fährt das Patrouillenboot jedoch eher ruhig durch den Hafen. Der Dieselmotor liefe dementsprechend mit halber Leistung. Durch den Hybridantrieb könne auch bei niedriger Geschwindigkeit eine hohe Rendite erzielt werden, so Port of Rotterdam.

Der Rumpf des Neubaus besteht aus Aluminium. Das Material sei dreimal so leicht wie Stahl, betonen die Niederländer. Darüber hinaus soll ein spezielles Flügelprofil des Schiffes unter Wasser für weniger Wellen sorgen. Beides habe ebenfalls positive Auswirkungen auf den Kraftstoffverbrauch.

»Mit all ihren technischen Anwendungen spart die ›RPA 8‹ so viel Energie, wie 65 Haushalte pro Jahr verbrauchen. Dadurch emittiert das Schiff auch weniger CO2; eine Menge, für die jedes Jahr 8.000 Bäume gepflanzt werden müssten«, sagt de Vries.

Hybrid-Flotte

Viele Innovationen an Bord der »RPA 8« werden auf anderen Schiffen des Hafenbetriebs angewendet, so auf der »RPA 13«, »RPA 12«, »RPA 11«, »RPA 10« und der »RPA 16«. Darüber hinaus sollen die »RPA 10« und »RPA 11« umgebaut und mit Hybridantrieben ausgerüstet werden.

So funktioniert Hybrid

Der eine Dieselmotor wird im Hybridmodus abgeschaltet. Der andere liefert nun 85% der Leistung für die eine Schraube. Er stellt auch sicher, dass der eine Elektromotor, der über die Kardanwelle verbunden ist, als Generator für den anderen dient. Dies treibt die zweite Schraube an. Die maximale Geschwindigkeit im Hybridmodus beträgt 20km/h. Der vom ersten Elektromotor gelieferte Strom kann für die Ausrüstung an Bord verwendet werden. Die Kraftstoffeinsparung betragen den Angaben zufolge zwischen 15 und 20%.