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Die Firma Colossus Logistics baut seinen neuen Firmenhauptsitz im Binnenhafen Wustermark. Im Mai dieses Jahres will der Logistiker das Gebäude eingeweihen.

Der Binnenhafen im Güterverkehrszentrum (GVZ) Wustermark hat 2017 den Umschlag steigern können. »Erstmals haben wir im vergangen Jahr mehr als 10.000 Lkw abgefertigt«, berichtet Klaus Pietack, der 95 % am Unternehmen Havel Port Berlin hält, dem Betreiber des Hafens. Dies seien 7 % mehr als 2016.

Auf dem Areal hat sich auf einer Fläche von 7.500 m2 jetzt auch das Logistikunternehmen Colossus niedergelassen, das ebenfalls im Besitz von Pietack ist. 1,1 Mio. € investiert das Unternehmen im GVZ Wustermark. Der Havel Port ist ein Joint Venture, zum dem der Logistiker gehört.

Im Hafen Wustermark werden hauptsächlich Großbauteile umgeschlagen, beispielsweise für Windkraftanlagen. Schüttgut uns Splitt für den Straßenbau gehen ebenso über die Kaikanten wie saisonal Dünger und Getreide.

Weniger Binnenschiffe abgefertigt

Die positive Entwicklung des Lkw-Umschlag ging im vergangenen Jahr jedoch zu Lasten des Binnenschiffs, denn auf dem Wasserwege sei der Umschlag leicht zurückgegangen, sagt der Havel-Port-Geschäftsführer. Die Zahl der abgefertigten Schiffe hat deutlich abgenommen. 2016 machten 161 Einheiten an den Kaianlagen in Wustermark fest, 2017 waren es nur noch 78.

Ein wasserseitig beliefertes Biomassekraftwerk in Berlin sei weggefallen und aufgrund ökonomischer Marktverschiebungen sei der Handel mit Schlacke eingebrochen. Darüber hinaus habe es im Februar 2017 viele Eistage gegeben, an denen kein Schiffsverkehr möglich gewesen sei, erklärt Pietack. Die Tendenz in diesem Jahr indes zeige wieder nach oben. In den ersten beiden Monaten 2018 hätten insgesamt 15 Schiffe mit Schwergut in Wustermark gelegen.

Überlegungen für einen vierten Liegeplatz

Der Havel Port ist seit seiner Ansiedlung stetig größer geworden. Von den 27.000 m2 seien 16.000 m2 von der Gemeinde Wustermark gepachtet. 11.000 m2 will Pietack nach eigenen Angaben jetzt kaufen, weitere 17.000 m2 im Norden habe man im Auge. Darüber hinaus denke man über die Erweiterung der Kaianlage nach. Aktuell können an der 390 m langen Pier drei Binnenschiffe festmachen. Laut Pietack ist ein vierter Liegeplatz möglich.

Man sehne den Lückenschluss auf dem Havelkanal zwischen dem Abzweig vom Sacrow-Paretzer-Kanal bis zum Havel Port herbei, denn dann könnten größere Schiffe nach Wustermark gelangen.

Das 2014 eröffnete Eisenbahnterminal für den kombinierten Verkehr ist derweil wieder geschlossen worden. Die Betreibergesellschaft MTB, zu der die Hagelländische Eisenbahn zählte, wurde aufgelöst. Havel Port oder Colossus als Betreiber des Bahnterminals kämen nicht infrage, macht Pietack deutlich. Man habe mit den Lkw und den Schiffen genug zu tun.