Neuer Staudamm in Saalfeld

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Am Pumpspeicherwerk Hohenwarte II im thüringischen Saalfeld musste der Staudamm umfangreich saniert werden

Der Damm des Pumpspeicherwerks Hohenwarte II bei Saalfeld/Thüringen wies nach über 50 Jahren Pumpspeicherbetrieb mit unzähligen Ein- und Abstauwechseln messbare und relativ hohe Durchsickerungsraten auf. Entsprechend galt es, den Staudamm in mehreren Etappen zu sanieren.

Zuerst wurden das Deckwerk und die Filterschicht ausgebaut. Anschließend ließ man die bestehende Oberfläche der mineralischen Dichtung durch einen geringfügigen Auf- und Abtrag aufarbeiten und ebnen. Es folgte eine Nachverdichtung und die Aufbringung einer dünnen Sandschicht als Oberflächenverbesserung, sodass eine Stützschicht für die Geokunststoffkomponenten geschaffen wurde.

Im nächsten Schritt hob man einen Einbindungssporngraben in die mineralische Dichtung, einen Verankerungsgraben an der Dammkrone und einen Graben für das Sickerprisma aus. Die mit Drainsammelleitungen versehenen Sickerprismen wurden anschließend mit Drainkies verfüllt und die Drainmatte Secudrain 131 C WD 401 131 C des Unternehmens Naue von der Krone bis zum Sickerprisma verlegt. Über die Drainmatte wurde die geosynthetische Tondichtungsbahn Bentofix NSP 10300 a, die ebenfalls von Naue stammt, vom Sporngraben nach oben zum Verankerungsgraben verlegt. Der Sporngraben wurde Naue zufolge mit einem hochwertigen Ton verfüllt und verdichtet. Die Bentofix NSP 10300 a hat eine 50cm Bentonitrandeinstreuung und ist somit im Überlappungsbereich selbstdichtend, so das Unternehmen aus Espelkamp-Fiestel. Direkt auf die Bentofix Dichtung kamen eine 30cm mächtige Sandschutzschicht und eine weitere 20cm dicke Schutz- und Filterschicht aus Altfiltermaterial.

Anschließend erfolgte der Wiedereinbau der Steinschüttung als oberste Schicht. Auf diese Weise wurde der Damm von der Krone bis ca. 8m unter der Krone (Oberkante Einbindesporn) und auf ca. 600m Länge mit geosynthetischen Tondichtungsbahnen gedichtet und gleichzeitig ein kontrollierbares System hergestellt.

Durch den Einsatz der Geokunststoffe ersparte man sich den sonst sehr arbeitsintensiven Einbau einer mindestens 50cm dicken mineralischen Dichtung, die zu enormen Materialtransporten geführt hätte, so Naue. Gleichzeitig habe der Auftraggeber von einer kurzen Bauzeit und einer hohen Kostenersparnis profitiert.