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Bereits zum neunten Mal gab es das traditionelle Dinner des Schiffsmaklerverbands Rhein-Ruhr. Etwa 250 Gäste aus Deutschland und Europa diskutierten in Duisburg hauptsächlich über die Digitalisierung und die allgemeine Marktsituation in der Industrie.

Wolfgang Nowak, Vorsitzender des Schiffsmaklerverbands Rhein-Ruhr sowie geschäftsführender Gesellschafter der Amadeus Schiffahrts- und Speditions GmbH, zeigte sich angesichts des großen Zuspruchs sehr zufrieden. »Die Veranstaltung, die sich ausschließlich an Makler und Agenten richtet, gehöre zu den wichtigsten Veranstaltungen im europäischen Kurzstreckenseeverkehr, so Nowak.

Hauptgesprächsthemen unter den Teilnehmern waren neben der allgemeinen Marktlage in der Industrie auch die möglichen Einflüsse der fortschreitenden Digitalisierung auf Prozessabläufe und Lieferketten. »Die Kurzstreckenseeverkehre sind ein wichtiger Teil der maritimen Lieferkette«, sagte Nowak. Deswegen sei eine enge Verzahnung zwischen den Maklern und ihren Kunden sowie zwischen den Binnenhäfen und den Überseehäfen notwendig. Hier könne die Digitalisierung helfen, bestimmt Abläufe zu optimieren.

Gleichberechtigung mit dem Lkw gefordert

Wichtiger sei es aber aus Sicht des Verbands, die digitale Entwicklung zum Abbau bestehender Wettbewerbsverzerrungen zwischen den Verkehrsträgern, insbesondere zum Lkw auszugleichen. Trotz zahlreicher Ankündigungen und politischer Initiativen sei es bislang nicht gelungen, den mit einem Seetransport verbundenen, vergleichsweise hohen Verwaltungsaufwand nachhaltig zu senken, stellte Nowak fest. Es fehle weiter an einem einheitlichen maritimen Binnenmarkt. Daher bestehe ein echter Wettbewerbsnachteil gegenüber dem Lkw, den es im Zuge einer nachhaltigen Kampagne für eine Entbürokratisierung des Seeverkehrs – insbesondere im Zollrecht und bei den sonstigen Meldeverpflichtungen – aufzulösen gelte. Ziel dieser Bemühung sollte es aus Sicht des Schiffsmaklerverbands Rhein-Ruhr sein, Seetransporten innerhalb der EU ähnlich günstige Wettbewerbsbedingungen zu bieten wie dem Lkw. »Hier besteht noch erhebliches Potenzial. Und jede Tonne auf dem Wasser ist ein echter Gewinn für den Umweltschutz und ein Betrag zur Entlastung der Straßeninfrastruktur«, ergänzte Nowak.

Allem technischen Fortschritt zum Trotz sei das persönliche Treffen und direkte Wort nach wie vor für den Aufbau einer vertrauensvollen Zusammenarbeit jedoch das entscheidende Kriterium, ist sich Nowak sicher, der sich gemeinsam mit seinen Verbandskollegen bereits auf das nächste Shipbrokers´ Dinner in Duisburg freut.