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Der Binnenschiffsverkehr in Europa profitierte im dritten Quartal 2017 von den positiven wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und den guten klimatischen Bedingungen. Die Wirtschaftstätigkeit zeigte laut ZKR eine stärkere Erholung als vor einem Jahr erwartet.

Das neue vierteljährliche Bulletin zur europäischen Binnenschifffahrt, das von der Zentralkommission für die Rheinschifffahrt (ZKR) in Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission erstellt wurde, zeigt die Situation der Binnenschifffahrt zu Beginn des Jahres 2018. Der Binnenschiffsverkehr in Europa profitierte im dritten Quartal 2017 von den positiven wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und den guten klimatischen Bedingungen. Die Wirtschaftstätigkeit zeigte eine stärkere Erholung als vor einem Jahr erwartet. Die klimatischen Bedingungen wie die Wasserstände der Flüsse waren viel besser als im dritten Quartal 2016.

Die Transportleistung auf dem Rhein lag um 1,5% höher als im 3. Quartal 2016. In großen Binnenschiffsländern wie Deutschland (+ 3%), den Niederlanden (+ 1%) oder Belgien (+ 14%) hat die Transportleistung zugenommen. In allen diesen Ländern (und auch am Rhein) war der Containerverkehr der Sektor mit den höchsten Wachstumsprozentsätzen.

Was den Rhein betrifft, ist der starke Anstieg des Containertransports (+ 12,5%) vor allem auf besondere Ereignisse zurückzuführen. So war der Eisenbahnverkehr entlang des Rheins im August und September 2017 für sieben Wochen stark gehemmt und die Rheinschifffahrt konnte dank freier Kapazitäten einen Teil der betroffenen Güterverkehre übernehmen, so dass in dieser Zeit mehr Container über den Rhein ihren Weg fanden. Einige Häfen, wie die Schweizer Rheinhäfen, haben diesen Trend stark beeinflusst. Ein Teil dieses Extratransports blieb auch nach der Wiedereröffnung der Bahnstrecke auf dem Rhein.

Gemischtes Bild auf der Donau

Die Verkehrsergebnisse für die Donau bieten ein gemischtes Bild. Die Länder an der Oberen Donau zeigen steigende Zahlen (Österreich: + 15%, Slowakei: + 17%, Ungarn: + 12%), während die Länder an der Unteren Donau nicht die gleiche Verkehrsleistung wie im 3. Quartal 2016 erreichten. Der Hauptgrund dafür waren die schlechteren Ernten 2017 in der Donauregion.

Der neueste »Market Insight« liefert auch Zahlen aus Binnenhäfen über den Transport von Biomasse. Diese eignet sich laut ZKR hervorragend für den Transport per Binnenschiff: Die Transportkette ist lang, der Umschlag erfolgt hauptsächlich in Binnenhäfen und dort, wo die Biomasse in andere Produkte (Öl, Tierfutter etc.) umgewandelt wird. Der zunehmende Trend bei der Nutzung erneuerbarer Energiequellen könnte dazu beitragen, die Zahl der auf dieses Segment spezialisierten Häfen zu erhöhen.