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Der Hafen Rotterdam hat das Ziel ausgegeben, die Datendefinitionen für den Austausch nautischer Informationen zu standardisieren. Die Taskforce »Port Call Optimisation« hat sich lange mit dem Thema befasst, das nun in die Tat umgesetzt werden soll.

Ende Mai dieses Jahres kamen Teilnehmer aus aller Welt in der niederländischen Hafenstadt zusammen, um sich mit der einheitlichen Datendefinition zu befassen. Die Teilnehmerzahl lag etwa bei 60 und habe daher die Erwartungen übertroffen, so der Hafenbetrieb Rotterdam.

Nach Auskunft der Niederländer hat die internationale Taskforce »Port Call Optimisation« (Optimierung des Hafenaufenthalts) die Einführung internationaler Standards für nautische Informationen in den vergangenen Jahren einen großen Schritt vorangebracht. In der Taskforce bündeln internationale Unternehmen, Seehäfen und Organisationen ihre Kräfte.

Die im vergangenen Jahr festgelegten funktionalen Definitionen – eindeutige Bezeichnungen für den Tiefgang und die erwartete Ankunftszeit – würden dieses Jahr in »The Mariner’s Handbook« des United Kingdom Hydrographic Office veröffentlicht werden, einem Nachschlagewerk, das auf keiner Kommandobrücke fehlen dürfe, so der Hafenbetrieb Rotterdam. In einem nächsten Schritt sollen die Datendefinitionen für die Informationsübertragung festgelegt werden. Der Startschuss hierfür fiel vergangene Woche mit einem Workshop im Rotterdamer Hafen auf Initiative der internationalen Taskforce »Port Call Optimisation« sowie der Organisationen Sea Traffic Management (STM), European Harbour Master Committee, United Kingdom Hydrographic Office und GS1.

An einem Strang ziehen

Die Standardisierung nautischer Informationen sei notwendig, damit die Seeschiffe effizienter eingesetzt und die Emissionen reduziert werden könnten, hieß es. »Der Workshop in Rotterdam hat bewiesen, dass wir kooperieren können und dass wir bereit sind, voneinander zu lernen und gegenseitig unsere Standards zu übernehmen«, sagte Per Setterberg, Operational Project Manager STM Validation Project.

Ben van Scherpenzeel, Vorsitzender der Taskforce »Port Call Optimisation« betonte: »Es wurde Zeit, alle Initiativen aufeinander abzustimmen. Seeschiffe müssen miteinander und mit den Häfen kommunizieren können, ebenso wie die Ladung mit der Lieferkette.« Als Taskforce erwarte man nicht, dass hierfür weltweit eine einheitliche Lösung geschaffen werde. Es sei jedoch wichtig, dass alle eingesetzten Systeme problemlos miteinander kommunizieren könnten. »Darum haben wir uns von Beginn an auf die Standardisierung konzentriert«, so van Scherpenzeel.

Gemeinsame Planung vorantreiben

Die Vertreter der teilnehmenden Organisationen befassten sich mit konkreten, auf Industriestandards basierenden Beispielen für Datendefinitionen. »Obwohl wir in unterschiedlichen Branchen tätig sind, sind wir voneinander abhängig«, erklärte Frans Caspers von Shell. Ohne Standardisierung bliebe es bei »buffering & suffering«. »Indem wir von der Einzelplanung auf eine gemeinsame Planung umstellen, können wir die Bandbreiten und Puffer besser kontrollieren«, machte Caspers deutlich. Das erfordere allerdings Transparenz, eine Plattform für den Informationsaustausch und Einheitlichkeit, benannte er die Rahmenbedingungen.

Andreas van der Wurff von Maersk Line ergänzte: »Es ist gut, dass sich alle Akteure aus der Schifffahrt daran beteiligen. Im Alleingang könne das kein Unternehmen bewältigen. Die Reedereien profitierten davon, dass auch die Hafenverwaltungen und Dienstleister in der Schifffahrtsbranche daran mitwirkten.