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Seit Oktober 2017 hat viadonau, die Österreichische Wasserstraßen-Gesellschaft, für die Donauhochwasserschutz-Konkurrenz (DHK) mehrere Baulose vergeben. Trotz der Kälte im Winter gibt es bereits sichtbare Baufortschritte, vor allem im Umfeld des Nationalparks Donau-Auen.

Die Maßnahmen in den Bereichen Schönau bis Witzelsdorf und Stopfenreuth bis zur Rußbachmündung sind Teil des Sanierungsgroßprojekts Hochwasserschutz Donau – Marchfeldschutzdamm.

Während in Mannsdorf am Marchfeldschutzdamm viadonau zufolge bereits die Arbeiten an der Dichtwand begonnen haben, sind die Erdbauarbeiten in Stopfenreuth am inneren Künettendamm sowie in Engelhartstetten am Marchfeldschutzdamm ebenfalls angelaufen. Um die Beeinträchtigung der seit Frühlingsbeginn neu erwachenden Tierwelt durch die Baumaßnahmen aber auch bauliche Verzögerungen so gering wie möglich zu halten, würden in enger Abstimmung und Einbeziehung des Nationalparks Donau-Auen und der betroffenen Gemeinden ökologisch verträgliche Lösungen umgesetzt.

Tierarten sollen geschützt werden

Neben den gemäß naturschutz- und nationalparkrechtlicher Bewilligung des Projekts Hochwasserschutz Donau festgelegten Schutzmaßnahmen für Amphibien und Reptilien – insbesondere für die Europäische Sumpfschildkröte – seien auch für Großvögel wie Seeadler, Schwarzstorch und Wespenbussard artgerechte Lösungen vorgesehen, heißt es.

Die Zunahme an Tieren und insbesondere Vertretern seltener Arten sei ein positives Zeichen für die Lebensraumqualität und die Entwicklung der Biodiversität im Nationalpark Donau-Auen. Umso wichtiger sei es bei der Umsetzung effizienten Hochwasserschutzes in einem ökologisch empfindlichen Umfeld, nicht nur Sicherheits- und Umweltinteressen bestmöglich in Einklang zu bringen, sondern dabei auch die Eigendynamik eines wilden Naturraums zu berücksichtigen. Dabei sei es gegebenenfalls notwendig, schnell auf neue Situationen zu reagieren und Maßnahmen entsprechend anzupassen, so viadonau.

Im Sinne einer effizienten Bauumsetzung des Hochwasserschutzsanierungsprojekts wurden gemeinsam mit dem Nationalpark Donau-Auen und den Sachverständigen der Naturschutzbehörde alternative Lösungen für den Artenschutz des Wespenbussards und des Schwarzstorchs angestrebt. Die vereinbarten ökologischen Ersatzmaßnahmen zielen auf die individuellen Bedürfnisse der beiden Vogelarten. So sollen Förderprojekte den Erhalt von Schwarzstorch und Wespenbussard im Projektgebiet gezielt unterstützen und zugleich ihre Robustheit gegenüber möglichen Beeinträchtigungen durch das Sanierungsprojekt stärken.

Im Herbst werden weitere Baulose vergeben

Durch die Anpassung der Maßnahmen werde auf die ökologischen und baulichen Gegebenheiten vor Ort Rücksicht genommen und ein kontinuierlicher Baufortschritt ermöglicht, so viadonau. So hätten die Bauarbeiten an den Rußbachdämmen bereits Anfang April begonnen werden können und nach Beendigung der Vorbereitungsarbeiten seien Ende April die Erdbauarbeiten im Gemeindegebiet von Loimersdorf gestartet worden. Am Schönauer Rückstaudamm soll im Herbst die Umsetzung eines weiteren Bauloses folgen. Die funktionale Fertigstellung des Hochwasserschutzes soll plangemäß bis Ende 2020 erreicht werden.

Die Gesamtlänge der betroffenen Hochwasserschutzanlagen beträgt ca. 67 km. Durch die Sanierungsmaßnahmen stellt viadonau nach eigenen Angaben den Hochwasserschutz für rund 30.000 Bürgerinnen und Bürger in zwölf Gemeinden sicher.