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Das Hamburg Vessel Coordination Center (HVCC) und die Rotterdam Port Authority wollen künftig besser zusammenarbeiten: Beide Häfen tauschen relevante Schiffsdaten über eine digitale Schnittstelle aus.

Die Kooperation soll die operativen Abläufe verbessern und die Attraktivität beider Häfen erhöhen. HVCC und die Rotterdam Port Authority tauschen seit Anfang des Jahres Informationen zu Ankunfts- sowie Abgangszeiten für die Schiffe, die als Vor- oder Folgehafen Hamburg beziehungsweise Rotterdam haben. Dies sichere eine schnelle Reaktionsfähigkeit bei zeitlichen Abweichungen.

Der direkte Datenaustausch zwischen Hamburg und Rotterdam ist der logische erste Schritt zur Vernetzung der Häfen in Europa, um Reedern und Terminals eine bessere, zuverlässige Unterstützung im Schiffszulauf und Abfertigungsplanung zu geben«, sagt HVCC-Geschäftsführer Gerald Hirt. Aus der Luftfahrt werde dies bereits seit längerem als »Airport Collaborative Decision Making« praktiziert. »Wir laden daher auch andere europäische Häfen ein, sich mit uns zu vernetzen und dadurch ebenfalls von diesen Vorteilen zu profitieren.«

Die jetzt gestartete digitale Kooperation funktioniert mittels einer Schnittstelle, die die HVCC-Software und die in Rotterdam verwendete Plattform Pronto verbindet. So werden in Echtzeit Daten ausgetauscht, die dem Port Call Standard der internationalen Hafenbehörden-Vereinigung IHMA folgen. Dies sei gerade bei der mit rund 24 Stunden relativ kurzen Fahrtzeit der Schiffe zwischen Hamburg und Rotterdam hilfreich.

Wenn ein Großschiff mit einer Kapazität von 18.000 TEU direkt bei der Abfahrt in Rotterdam den Hinweis bekomme, dass es nach Hamburg mit nur 14 kn statt wie eigentlich geplant mit 18 kn fahren müsse, um punktgenau das Terminal zu erreichen, dann reduziere sich der Bunkerverbrauch um rund 22 t. Dies entspreche einer Reduzierung der CO2-Emissionen um rund 66 t.

Derzeit gebe es monatlich rund 80 Containerschiffe, die von der neuen Kooperation profitieren würden, heißt es beim HVCC. Künftig soll der Datenaustausch auch auf andere Schiffstypen und Terminals ausgeweitet werden.

Das HVCC ist die zentrale Koordinationsstelle für Großschiffs-, Feeder- und Binnenschiffsverkehre im Hamburger Hafen. Die Zentrale ist ein Joint Venture der beiden Terminalbetreiber HHLA und Eurogate.