Print Friendly, PDF & Email

Wenn nach 14 Jahren des Erfolgs dann doch mal Schluss ist, wird wenigstens gefeiert. Ulrich Gross und Rainer Schäfer haben die Neuss-Düsseldorfer Häfen geprägt und wurden jetzt im passenden Rahmen in den Ruhestand verabschiedet

Die Fusion des Hafens der Stadtwerke Düsseldorf mit dem Hafenamt der Stadt Neuss – sie kann als Erfolgsgeschichte erzählt werden. Und zwei Männer, die wesentlichen Anteil daran hatten, sind Rainer Schäfer und Ulrich Groß.

Sie begleiteten lange 14 Jahre als Geschäftsführer den Aufstieg des Hafenunternehmens und melden sich jetzt mit einem Rekordgewinn aus der Verantwortung ab. Offiziell entpflichtet durch die Aufsichtsgremien wurden sie bereits zum 1. Mai. Im Restaurant »Bohai« wurden die beiden Manager, stilecht mitten im Neusser Hafen, feierlich verabschiedet.

Mit Reiner Breuer (Neuss) und Thomas Geisel (Düsseldorf) kamen die beiden Bürgermeister, um den Hafendirektoren zu danken und zum Abschied das silberne Stadtsiegel der Stadt Neuss und den Düsseldorfer Radschläger, die jeweils höchste Auszeichnung der Stadt, zu verleihen. Dazu jede Menge andere Prominenz unter den rund 250 Gästen, darunter auch der Hafendirektor aus Rotterdam, Emile Hoogsteden. Auch er hatte mit dem Boegankerorden – eine Ehre, die Schäfer erst als viertem Deutschen überhaupt zu Teil wurde.

Der Fusion der beiden städtischen Häfen folgte der Zusammenschluss des operativen Geschäfts mit dem Rhein-Nachbarn Häfen und Güterverkehr Köln (HGK) zum neuen Verbund RheinCargo. Dazu gehören sieben Binnenhäfen mit einem Gesamtumschlag von rund 30 Mio. t, fast ebenso viel wird per Bahn befördert. Das trimodal ausgerichtete Logistikunternehmen betreibt den zweitgrößten Binnenhafenbetrieb Deutschlands nach Duisburg und gehört zu den wichtigsten Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) des Landes.

Schäfer, der Rheinländer, und Groß, ein Nordlicht, hatten die Entwicklung zu einem Logistik- und Industriestandort von Format als Team gestaltet, das immer gut funktioniert habe, wie es in den Laudationes mehrfach betont. Der eine als eine Art Innenminister (Groß), Schäfer hingegen als Außenminister. Quasi im Nebenamt ist Schäfer bereits seit zehn Jahren Präsident des Bundesverbands Öffentlicher Binnenhäfen (BÖB) und bleibt das noch bis zur Neuwahl im Verbandspräsidium im Herbst. Erst dann beginnt für ihn der Ruhestand so richtig.