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Aufgrund des anhaltenden Niedrigwassers der Flüsse können Binnenschiffe nur noch 30 % ihrer Kapazitäten nutzen. Das führt zu steigenden Frachtraten und zu einer erhöhten Nachfrage nach Schiffen, die kaum bedient werden kann.

Es gebe kein Problem Frachter von Rotterdam bis runter nach Basel zu schippern, aber aufgrund von Tiefgangsbeschränkungen könne man nur noch 30 % der eigentlichen Kapazitäten aufnehmen, sagt ein niederländischer Binnenschiffer. Frachter mit 3.000 t Kapazität könnten derzeit nur 800 bis 1.000 t Kohle laden. »Es gibt nicht genug Frachter, um die Nachfrage zu decken und die Preise sind hoch«, sagt er und fügt hinzu, dass die Binnenschiffer den Kunden 40 bis 50 % mehr pro Tonne als normal berechneten, um ihre Verluste wegen der geringeren Ladung einzugrenzen.

Wasserstand am Rhein geht weiter zurück

Behörden zufolge soll der Wasserstand am Pegel Kaub zwischen Koblenz und Mainz bis Sonntag um fast 20 % auf nur noch 48 cm fallen. Frachter mit wenig Tiefgang könnten die Flüsse auch weiterhin befahren, selbst wenn der Pegel unter 40 cm fiele, hieß es. Sie müssten ihre Ladung entsprechend weiter reduzieren. Dies habe zur Folge, dass für dieselbe Menge dann mehr Schiffe oder andere Transportmittel benötigt würden.

»Die niedrigen Wasserstände werden wirklich zum Problem«, sagt Hugo Du Mez, Schüttgut-Berater beim Hafen von Rotterdam. »Kohle- und Eisenerzlagerbestände an den ARA-Häfen steigen und es ist kein Ende in Sicht, da kein bedeutsamer Regen erwartet wird«, ergänzt er und merkt an, dass die Eisenbahn wegen fehlender Züge keine Alternative sei.

Anders als beim Hochwasser gibt es für die Schifffahrt bei Niedrigwasserlagen kein Fahrverbot, aber eben Einschränkungen bei der Ladungsaufnahme.