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Der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt (BDB) hat wieder die wichtigsten Kennzahlen zur Lage der Branche zusammengetragen. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es Verbesserungen zu beobachten.

Die Daten zur Binnenschifffahrt haben sich 2017 im Vergleich mit dem Vorjahr 2016 insgesamt leicht verbessert. Über die deutschen Wasserstraßen wurden 222,7 Mio. t Güter befördert (+ 0,6 %), die Verkehrsleistung stieg um 2,2 % auf 55,5 Mrd. tkm. Neu aufgenommen wurde eine Übersicht über Menge und Transportleistung der Binnenschifffahrt von 1990 – 2017. Dabei zeigt sich, dass beide Parameter sich nach dem durch die Wirtschafts- und Finanzkrise bedingten Einbruch 2008/2009 wieder schnell erholten und sich seitdem auf annähernd konstantem Niveau bewegen.

Die Betrachtung der einzelnen Fahrtgebiete zeigt: 2017 wies wieder einmal das Rheingebiet mit 187,7 Mio. t (2016: 187,0 Mio. t; + 0,4 %) die größte Tonnage auf, gefolgt vom westdeutschen Kanalgebiet mit 41,9 Mio. t (2016: 40,3 Mio. t; + 4,0 %) und dem Mittellandkanal mit 20,3 Mio. t (2016: 21,1 Mio. t; – 3,8 %). Signifikante Zu- und Abnahmen gegenüber dem Vorjahr gab es 2017 u.a. auf der Mosel (10,9 Mio. t; + 13,5 %), der deutschen Donau (5,8 Mio. t; + 9,4 %), den Berliner Wasserstraßen (3,8 Mio. t; – 19,1 %) und den Wasserwegen in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern (2,9 Mio. t; – 21,6 %).

Gütermix stabil, Container im Aufwind

Im Gütermix der Binnenschifffahrt zeigten sich 2017 im Vergleich zu 2016 insgesamt keine deutlichen Verschiebungen. Die Transporte über das Wasser werden weiterhin von den Gütergruppen Erze, Steinen und Erden (57,1 Mio. t; + 4,0 %), Kokerei- und Mineralölerzeugnisse (38,0 Mio. t; + 1,9 %), Kohle, rohes Erdöl und Erdgas (30,8 Mio. t; – 9,7 %) und Chemische Erzeugnissen (23,6 Mio. t; + 2,6 %) dominiert. Weiterhin im Aufwind befand sich auch 2017 der Containertransport per Binnenschiff mit 2,58 Mio. TEU (2016: 2,45 Mio. TEU), wobei 82 % des Containerumschlags im Rheingebiet (einschließlich Lahn, Main, Mosel, Neckar und Saar) stattfand.

Die gewerbliche Binnenschifffahrt bestand (Stichtag: 30. Juni 2016) aus 863 Unternehmen in den Bereichen der Trockengüterschifffahrt, Tankschifffahrt, Schub- und Schleppschifffahrt und der Fahrgastschifffahrt. Beschäftigt wurden insgesamt 6.915 Personen, davon 5.250 Personen als fahrendes Personal – inklusive mithelfender Familienangehöriger – und 1.665 Personen als Landpersonal. Der Umsatz der Branche lag bei etwas über 1,5 Mrd. €. Im deutschen Binnenschiffsregister waren am 31. Dezember 2017 insgesamt 1.957 Fahrzeuge zur Güterbeförderung registriert, davon 782 Motorgüterschiffe für trockene Ladung, 375 Tankmotorschiffe, 719 Schubleichter für trockene Ladung, 38 Tankschubleichter, 37 Schleppkähne für trockene Ladung und 6 Tankschleppkähne. Außerdem gehören 70 Bunkerboote, 117 Schlepper, 297 Schubboote, 985 Tagesausflugsschiffe und 60 Kabinenschiffe zur deutschen Binnenflotte.

Neu aufgenommen in seine Publikation »Daten & Fakten« hat der BDB eine Übersicht über die Tariflohnentwicklung des fahrenden Personals seit 2009, Angaben zum Umschlag in ausgewählten Häfen und die Entwicklung der Insolvenzverfahren im Gewerbe.