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Schiffsführer müssen aktuell mehr Zeit beim Passieren des Elbe-Seitenkanals (ESK) einkalkulieren. Ein Grund ist das anhaltende Niedrigwasser.

Weil auf der Elbe und auf den angrenzenden Flüssen die Schifffahrt seit Monaten aufgrund des anhaltenden Niedrigwassers nicht möglich ist, weichen Unternehmen zunehmend auf alternative Verkehrswege aus. Einer davon ist der ESK, auf dem deshalb mehr Schiffe verkehren als üblich. Nach Angaben von Rainer Behrens, Leiter beim Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Uelzen, belief sich die Zahl der passierenden Schiffe im Oktober dieses Jahres auf 1.301 Güterschiffe. Im Vergleichsmonat des Vorjahres waren es 1.236 Frachter.

Wartungs- und personalbedingte Sperrungen

Das erhöhte Verkehrsaufkommen hat zusätzliche Wartezeiten an den Schleusen, vor allem aber am Schiffshebewerk Scharnebeck zur Folge. Die Situation wird zusätzlich erschwert, weil das Bauwerk aktuell jeden Montag und Dienstag in der Zeit von 7:30 Uhr bis 11:30 Uhr aufgrund planmäßiger Unterhaltungsarbeiten am Osttrog gesperrt ist. Der Westtrog ist wegen umfangreicher Instandsetzungen bis Mitte 2020 für die Schifffahrt nicht nutzbar.

Man habe die Sperrung extra auf den Montag gelegt, da an diesem Tag das Schiffsaufkommen erfahrungsgemäß nicht so hoch sei. Auch habe man sich gegen eine achtstündige Sperrung am Stück entschieden, um die Abläufe so wenig wie möglich einzuschränken, so Behrens.

Darüber hinaus habe es im Zeitraum zwischen dem 26. und 29. Oktober in der Zeit von 22 bis 5 Uhr Nachtsperrungen gegeben. Es habe sich um personalbedingte Sperrungen gehandelt, sagt Behrens. Einige Kollegen seien erkrankt gewesen, deshalb sei dieser Schritt nötig geworden, auch wenn man »so etwas natürlich nicht gerne macht«, wie der Leiter des WSA Uelzen betont. Die Schifffahrt sei rechtzeitig in Kenntnis gesetzt worden, damit sich Schiffsführer und Reedereien darauf einstellen konnten.

Aufgrund der aktuellen Situation variieren die Wartezeiten stark. Wie viel Zeit mehr eingeplant werden muss, lässt sich nur schwer sagen.

Da auch an der Schleuse Geesthacht von Freitag, 16. November bis zum 20. November jeweils in der Zeit von 20:30 Uhr bis 6 Uhr personalbedingte Nachtsperrungen anstehen und die Schleuse zusätzlich am Montag, 17. November von 8 bis 13 Uhr wegen Wartungsarbeiten nicht genutzt werden kann, habe man sich entschlossen, die Sperrungen in Scharnebeck am kommenden Montag und Dienstag auszusetzen, sagt Behrens. Auch die Schleuse Uelzen steht der Schifffahrt am kommenden Montag, 19. November in der Zeit von 7:30 bis 11:30 Uhr wegen Wartungsarbeiten nicht zur Verfügung.

Neuerliche Verzögerungen im Betriebsablauf werden sich daher im angegebenen Zeitraum kaum vermeiden lassen.