Hamburg als Tor zur Welt

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Tschechien und die Slowakei nutzen Hamburg immer schon als zentralen Seehafen. Mehr als 465.000 Container wurden 2017 transportiert. Vor allem die HHLA-Tochter Metrans sorgt für leistungsfähige Intemodal-Verbindungen

Tschechien liegt verkehrsgeografisch in der Mitte Europas und zählt zu den nach der EU-Erweiterung sich schnell entwickelnden Wachstumsmärkten. Der Hamburger Hafen bietet aufgrund seiner kurzen Distanz vielfältige Transportmöglichkeiten für die schnelle Abwicklung tschechischer Import- und Exportgüter.

Unter den rund 3 Mio. t, die jährlich via Hafen Hamburg von und nach Tschechien transportiert werden, dominieren auf der Importseite Elektronik, chemische Erzeugnisse, Maschinen, Brenn- und Schmierstoffe. Tschechische Exportgüter, die Hamburgs engmaschiges Netz an 120 weltweiten Linienverbindungen nutzen, sind vor allem Kraftfahrzeugteile, Kraftfahrzeuge, Elektronik, Maschinen und chemische Erzeugnisse.

»Es gibt nur wenige andere Standorte, die in einer derart hohen Dichte mit Abfahrten der Eisenbahn mit dem Hamburger Hafen verbunden sind wie Prag, Dunajská Streda und die anderen Städte in Tschechien und der Slowakai«, sagte Ingo Egloff, Vorstand von Hafen Hamburg Marketing, auf dem traditionellen Hafenabend in Prag, wo bereits vor 28 Jahren die Repräsentanz eröffnet wurde.

Ganz entscheidend trage dazu die Firma Metrans. Gegründet im Oktober 1948 in der damaligen Tschechoslowakei ist Metrans heute eine Tochter der Hamburger Terminalbetreibers Metrans und der erfolgreichste Bahnoperateur im Intermodalverkehr nach Zentral- und Osteuropa und verbindet Tschechien, die Slowakei, Ungarn und weitere Länder der Region über leistungsstarke Shuttlezüge und eigene Containerterminals im Binnenland mit den deutschen Seehäfen.

Im Durchschnitt verlässt alle fünf Stunden ein Zug den Hamburger Hafen mit Containern aus aller Welt, insgesamt fahren für Metrans etwas 400 Züge pro Woche. Von den Umschlaganlagen in Tschechien und der Slowakei werden die Container per Bahn oder Lkw weiter bis nach Slowenien, Österreich oder Ungarn transportiert.

Egloff wies auch darauf hin, dass nun rechtlich die Voraussetzungen geschaffen worden seien, um mit dem Bau der Fahrrinnenanpassung von Unter- und Außenelbe beginnen zu können. Mit der Fahrrinnenanpassung können Seeschiffe künftig unabhängig von der Tide mit 13,50 m und unter Nutzung der Flutwelle mit 14,50 m Tiefgang aus Hamburg auslaufen. Für die Schifffahrt bringt die Fahrrinnenanpassung 1 m mehr Tiefgang und damit entscheidende Vorteile. So können Containerschiffe pro Schiffsanlauf rund 1.800 Container (TEU) mehr transportieren. Durch die Begegnungsbox vor Hamburg werde die Elbe auch für Großschiffe in beide Richtungen passierbar.