Nach monatelangen Verzögerungen konnte der Stapellauf der Donaufähre »Posching« in Oberwinter nun vollzogen werden
Nach monatelangen Verzögerungen konnte der Stapellauf der Donaufähre »Posching« in Oberwinter nun vollzogen werden. Foto: Landratsamt Straubing-Bogen
Print Friendly, PDF & Email

Der seit Wochen wegen des Niedrigwassers verzögerte Stapellauf der Donaufähre »Posching« ist geglückt. Der Fährbetrieb könnte bereits im Januar starten.

Lange wurde darauf gewartet, kürzlich meldete das Landratsamt Straubing-Bogen nun: »Die neue Donaufähre schwimmt endlich«. Wegen des Niedrigwassers gab es wochenlange Verzögerungen, denn die Bauwerft Stahlbau Müller musste den Stapellauf der »Posching«, wie die neue Fähre heißt, wegen zu geringer Wasserstände um Wochen verschieben. Die sprichwörtliche handbreit Wasser unter dem Kiel war in Oberwinter in Rheinland-Pfalz am Rhein schlicht nicht vorhanden. Drei Monate stand das diesel-elektrische Schiff dort deshalb an Land. Dank der anhaltender Niederschläge der vergangenen Tage konnte der Neubau nun aber zu Wasser gelassen werden.

»Sie schwimmt, alle Nähte halten und sind dicht«, verkündete der Landkreis Straubing-Bogen freudig. Die Fähre sei bei einem Pegelstand von knapp 2 m vom Stapel gelaufen. »Ich bin sehr glücklich, dass es nun endlich so weit war und auch ein etwas geringerer Wasserstand als 2,40 m für den Stapellauf gereicht hat«, sagte Tiefbauanmtsleiter Markus Fischer. Für alle sei es sehr ärgerlich und frustrierend gewesen, in den letzten Wochen und Monaten, täglich den sinkenden Pegel am Rhein zu verfolgen. Nun freue er sich aber riesig auf das Eintreffen der Fähre an der Fährstelle und auf die Jungfernfahrt zwischen Mariaposching und Stephansposching.

Die Nachricht vom Stapellauf sei ein »echtes vorgezogenes Weihnachtsgeschenk«, sagte Straubing-Bogens Landrat Josef Laumer. Auch Deggendorfs Landrat Christian Bernreiter zeigte sich erleichtert, dass die Auslieferung der Fähre nunmehr erfolgen und somit in Zukunft ein geregelter Fährbetrieb sichergestellt werden könne.

Ab dieser Woche soll am Rhein die bis Weihnachten dauernde Testphase im Beisein aller am Gewerk beteiligten Firmen stattfinden. Nach der technischen Überprüfung zur Betriebssicherheit soll die Fähre zu Beginn des neuen Jahres – nach den Weihnachtsfeiertagen – an die Fährstelle überführt werden. Im Idealfall könne nach der ohnehin geplanten Fähr-Winterpause Mitte Januar der Betrieb aufgenommen werden. Das Schiff ist der Ersatz für die im April 2016 bei einer Havarie gesunkene Gierseilfähre.

Erst zu viel Wasser, dann zu wenig

Die »Posching« sollte eigentlich im Frühjahr 2018 fertiggestellt werden. Ein Hochwasser im vergangenen Winter, was zu einer Einstellung des Werftbetriebes führte, Lieferverzögerungen einzelner Bauteile und der Ausfall spezialisierter Fachkräften wegen einer Grippewelle sorgten für eine Verzögerung bis zum Sommer. Als alles bereitet schien, verhinderte schließlich das anhaltende Niedrigwasser am Rhein den Stapellauf des Schiffes um weitere drei Monate.