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Das Bundesverkehrsministerium (BMVI) fördert das Forschungsprojekt Häfen NRW 4.0 durch sein Förderprogramm »Innovative Hafentechnologien« (IHATEC) mit einem Budget von insgesamt 1,3 Mio. €. Die Laufzeit des nun gestarteten Verbundprojekts beträgt 36 Monate.

Acht Unternehmen nehmen an dem Forschungsprojekt teil, darunter der Hafenverbund DeltaPort, der die Häfen Stadthafen Wesel, Rhein-Lippe-Hafen Wesel sowie den Hafen Emmelsum-Voerde umfasst, CPL Competence in Ports and Logistics, Inplan, der Mindener Hafen, RheinCargo, der Hafen Krefeld, der Stadthafen Lünen und die Universität Duisburg-Essen.

Ziel von Häfen NRW 4.0 ist eine engere operative und strategische Zusammenarbeit, Steigerung von Effizienz und Flexibilität sowie letztendlich eine Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit durch digitale Innovation. Es wird auch beabsichtigt, den Technologievorsprung der Seehäfen aufzuholen, Forschungslücken in Bezug auf Binnenhäfen zu schließen und die Binnenhafenwirtschaft speziell sowie die Wirtschaft allgemein im Digitalisierungsprozess voranzubringen. Ziel sei die Entwicklung eines digitalen Hafennetzwerks mit Hilfe einer cloudbasierten Plattform.

Drei Phasen bis zur cloudbasierten Plattform

Zunächst wird die Ist-Situation der Häfen und Zukunftstrends in der Logistik erforscht, um darauf aufbauend die gemeinsamen Tools, Standards und Ziele der cloudbasierten Plattform festzulegen. In einem zweiten Schritt werden die technischen Plattform-Anforderungen definiert. Dabei steht die Konkretisierung der gemeinsamen inhaltlichen Schwerpunkte der Häfen im Vordergrund, beispielsweise die Plattform-Funktionen Information, Kommunikation, Koordination und Administration. Im dritten Schritt wird schließlich die cloudbasierte Plattform entwickelt, in den Häfen installiert und wissenschaftlich erprobt.

In Emmerich werden Container umgeschlagen
In Emmerich werden Container seit den 1990er-Jahren umgeschlagen. © DeltaPort

Andreas Stolte, Geschäftsführer von DeltaPort, verspricht sich vom IHATEC-Projekt Häfen NRW 4.0 eine nachhaltige Vernetzung, der in Nordrhein-Westfalen engmaschigen Hafen- und Bahninfrastruktur: »Dem Binnenschiff und der Bahn als alternative und umweltschonende Verkehrsträger kommt eine immense Bedeutung zur Reduktion des hohen Verkehrsaufkommens auf der Straße zu.« Alle notwendigen Elemente zur Verkehrsverlagerung auf Schiff und Bahn seien in NRW durch ein dichtes Verkehrsnetz bereits gegeben. Zur Zielerreichung sei letztlich die Digitalisierung und Kooperation aller am Wirtschaftskreislauf Beteiligten vonnöten. Mit dem IHATEC-Projekt Häfen NRW 4.0 sei der Weg einer innovativen Hafenlogistik geebnet.

Das BMVI unterstützt durch das Förderprogramms IHATEC, das Anfang des Jahres den nunmehr dritten Förderaufruf gestartet hat, bestimmte forschungs- und anwendungsorientierte Einzel- oder Verbundprojekte zur Entwicklung oder Anpassung innovativer Hafentechnik. Gefördert werden dabei digitale Technologien, die den deutschen See- und Binnenhäfen helfen, ihre Logistikketten zu verbessern und neue Möglichkeiten in den Bereichen Umschlag, Transport und Vernetzung zu erschließen. Das gesamte Fördervolumen beträgt im Zeitraum von 2016 bis 2021 rund 64 Mio. €.