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Dem Dortmunder Hafen stehen in 2019 und 2020 erneut störende Sperrungen der Schleuse Henrichenburg bevor. Damit ist die Zufahrt zum Kanalhafen dicht.

Wieder einmal sorgen Instandsetzungsarbeiten an der Schleuse Henrichenburg für Ärger bei der Wirtschaft am Dortmunder Hafen. Alles zum wiederholten Mal, denn erneut gibt es Kritik an der Informationspolitik des zuständigen Wasser- und Schifffahrtsamtes (WSA) in Duisburg-Meiderich.

Die Schleuse wird vom 15. Juni bis zum 31. Juli gesperrt. Danach, zwischen dem 1. August und Ende November, findet nur ein Notbetrieb von ca. 8 bis 10 Stunden täglich statt. Zwischen dem 9. Mai und 19. Juni 2020 erfolgt erneut eine Sperrung, um die Instandsetzungsarbeiten abzuschließen. Unter anderem soll die Schleusensteuerung modernisiert werden.

Bei einem Treffen auf Einladung der Dortmunder Hafen AG räumte Volker Schlüter, kommissarischer Leiter des WSA, ein, dass die Kommunikation zur Schleusensperrung schlecht verlaufen sei. Eine bessere Versorgungssicherheit ließe sich nur mit dem Bau einer zweiten Schleusenkammer erreichen, so Schlüter.

Dortmunds Hafenchef Uwe Büscher kündigte bei dem Treffen an, im Interesse der Unternehmen um jede Sekunde Schleusenzeit kämpfen zu wollen. »Wir fordern eine dauerhaft und vollumfassend funktionsfähige Schleuse«, betonte Büscher und warb für ein breites Bündnis zur Modernisierung der für den Dortmunder Hafen so wichtigen Infrastruktur des Bundes. Als vertrauensbildende Maßnahme zwischen dem WSA und den Hafenanliegern fordern die Dortmunder Vertreter unter anderem eine Besichtigung der Baumaßnahmen.

Den Dortmunder Hafen am Ende des Dortmund-Ems-Kanals fahren jährlich etwa 2.200 Schiffe an. Dabei schlagen sie rund 2,5 Mio. t Güter an den Kaikanten um. Zum Einzugsgebiet gehören das östliche Ruhrgebiet, das Sauer- und Siegerland, Ostwestfalen und Teile von Nordhessen. Nicht zu vergessen: die Container mit Waren aller Art.

Auch 2012 und 2013 hatte es bereits Ärger um die Schleuse gegeben. Mehrwöchige Sperrungen hatten den Dortmunder Hafen knapp 10% seines wasserseitigen Umschlags gekostet. Weil damals viele zu spät informiert worden war, hatte der Hafenwirtschaft die nötige Zeit für alternative Planungen gefehlt.

Südlich der Stadt Datteln stoßen gleich drei Wasserstraßen direkt aufeinander: der Rhein-Herne-Kanal aus Duisburg, der Datteln-Hamm-Kanal aus Hamm und der Dortmund-Ems-Kanal jeweils aus Meppen und Dortmund. Einige Kilometer nördlich zweigt außerdem der Wesel-Datteln-Kanal Richtung Wesel ab. Der 15 km lange Kanalabschnitt zum Dortmunder Hafen liegt fast 15 m höher als die übrigen drei Kanäle. Die einzige in Betrieb befindliche Hebeanlage ist die 1989 zwischen der Alten Schachtschleuse und dem 2005 stillgelegten Hebewerk gebaute Neue Schleuse.