Beach & Boat wächst 2019

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Die Beach & Boat betrachtet sich als mitteldeutsche Regionalmesse für den Wassertourismus, den Wasser- und Tauchsport und für das Angeln – mit steigendem Erfolg

Messegeschäftsführer Martin Buhl-Wagner vermeldete mit 21.700 Personen an den vier Messetagen eine steigende Besucherzahl. Am ersten Tag der Messe gab es bereits zum 11. Mal den Seenlandkongress. Sachsens Staatssekretär für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, Hartmut Mangold, lobte die Entwicklung im Leipziger wie im Lausitzer Neuseenland. Weitere ehemalige Braunkohletagebaue würden zielstrebig rekultiviert und für den Wasser- und Erholungstourismus hergerichtet. 400.000€ stünden hierfür in diesem Jahr zur Verfügung.

Auch Sachsen-Anhalts Staatssekretär für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung, Thomas Wünsch, zu dem der nördliche Teil des Leipziger Neuseenlandes, die mittlere Elbe sowie die Saale und Unstrut gehören, pflichtete Mangold bei. Die Rekultivierung der Seenlandschaft bis in den Dessauer Raum verlaufe planmäßig. Während sich der Wassertourismus im Neuseenland gut entwickle, sei der Raum der oberen Saale und der Unstrut seit einiger Zeit jedoch etwas aus dem Blickfeld geraten. Das Augenmerk solle nun auch auf diesen landschaftlich besonders schönen Raum gerichtet und der Wassertourismus sowie die Freizeitschifffahrt durch infrastrukturelle Maßnahmen gefördert werden.

Der Kern des Seenlandkongresses beschäftigte sich damit, wie Wassertourismus und Freizeitschifffahrt umweltfreundlicher gestaltet werden könnten, in dem alternative Antriebe entwickelt würden. Lars Lengfeldt von der Klassifizierungsgesellschaft DNV GL fasste zusammen: Um Luftschadstoff-Emission und Treibhausgas-Ausstoß zu begrenzen sowie den anthropogenen Treibhauseffekt zu verringern, stiegen auch die Anforderungen in der See- und Binnenschifffahrt hinsichtlich der Abgasemissionen. Er favorisiere das vom BMVI geförderte und von der Nationalen Organisation Wasser- und Brennstoffzellentechnologie (NOW) koordinierte Forschungsvorhaben »RiverCell-Elektra«. Dieses befasst sich mit der Entwicklung eines energieeffizienten hybridbetriebenen Schubschiffs auf Basis aktueller Brennstoffzellen- und Akkumulator-Technologien. Ziel sei es, mit einem hauptsächlich wasserstoffbetriebenen Schubschiff die Strecke Berlin–Hamburg mit nur einem Zwischentankstopp emissionsfrei durchzufahren. Wann die »Elektra« erprobt werden könnte, ließ er offen.

Es sei zukunftsweisend, technische Vorschriften für elektrische Schiffsantriebe von der EU und der Zentralkommission für die Rheinschifffahrt (ZKR) zu erarbeiten. Die imNovember 2018 verabschiedete Version enthalte erstmals auch konkrete Abforderungen für elektrische Schiffsantriebe, so Winfried Kliche, Referent im BMVI für Sicherheit und Umweltschutz in der Binnenschifffahrt.

Richard Millar, Direktor für Infrastruktur der Schottischen Kanäle, war begeistert von den Entwicklungen in den Neuseenländern, weshalb die jährliche World Canal Conference (WCC) vom 13. bis 17. September 2020 in Leipzig stattfinden werde.
Christian Knoll