Print Friendly, PDF & Email

Arriva Danmark hat zwei zusätzliche Schiffe bei der Damen Shipyards Group in Auftrag gegeben. Sie sind für die städtische Verbindung in Kopenhagen bestimmt, die verlägert wurde.

Ursprünglich sollte Damen fünf vollelektrische Fähren des Typs E 2306 liefern. Seit Vertragsabschluss im Juli 2018 habe der dänische Verkehrsbetrieb Movia die geplanten Routen seines Fährdienstes im Hafengebiet jedoch um 50 % erweitert, was zusätzliche Kapazitäten erforderlich macht.

Movie hat das Ziel, den Fährdienst in der dänischen Hafenstadt auf eine umweltfreundliche Lösung umzustellen. Arriva Danmark wurde als Transportbetreiber für den Dienst ausgewählt und beauftragte Damen daraufhin mit dem Bau.

Die Fähren sind auf das E-Cross-Label von Damen abgestimmt. Die elektrisch angetriebene E-Cross-Fährenreihe sei nach der Philosophie konzipiert, umweltfreundlich, effizient im Betrieb und wirtschaftlich zu sein, so die Werftgruppe. Es handele sich um emissionsfreie Schiffe, deren Vorteile die Manövrierfähigkeit, der geringe Wartungsaufwand und die modulare Deckanordnung seien. Ihre Vielseitigkeit ermögliche es Damen, eine voll integrierte Land- und Schiffslösung für den Kopenhagener Fährdienst anzubieten.

Künftig 13 Haltepunkte auf der Stadtstrecke

Durch die Erweiterung wird die Strecke um vier Haltestationen auf dann 13 aufgestockt, darunter ein Terminal im Hafengebiet von Kopenhagen. Dies habe erhebliche Auswirkungen auf den Projektumfang, da neue Leistungsanforderungen in der integrierten Lösung berücksichtigt werden müssten, so Damen.

»Das Team hat zehn mögliche Szenarien untersucht, um festzustellen, wie sich mehrere Variablen auf die Leistung der Fähren auf der längeren Strecke auswirken«, sagt Martin Verstraaten, Sales Manager bei Damen. Die Auswirkungen des Stromverbrauchs auf die Gesamtkosten sei ebenfalls beleuchtet worden.

Die Fähren werden vollelektrisch betrieben
Die Fähren werden vollelektrisch betrieben. © Damen

Ferner müsse Damen die Machbarkeit zusätzlicher Ladestationen auf der Strecke sowie die Kapazität und Erreichbarkeit des lokalen Stromnetzes bestätigen. Eine angemessene Redundanz wurde dem Unternehmen zufolge ebenfalls berücksichtigt. Schließlich müssten die Fähren auch bei schlechten Wetterbedingungen eingesetzt werden und bei einem Ausfall eines Ladesystems den Betrieb aufrechterhalten. »Aufgrund des größeren Umfangs mussten auf einigen Schiffen neue Batteriepakete installiert werden«, sagt Verstraaten. Zusätzlich müsse ein neues Ladesystem mit erhöhter Ladekapazität am Hafenbereichsterminal errichtet werden.

Dynamische Wasserverhältnisse im Hafengebiet machten den Ladeprozess noch komplexer, erläutert Bastian Vink, Design und Proposal Engineer bei Damen. »Laut dem von uns erstellten Motion Report müssen die Fähren am Steg gesichert werden, um Zugang zum voll integrierten Batterieladesystem zu erhalten.« Entsprechend habe die Herausforderung darin bestanden, ein automatisches Anlegesystem für die Schiffe zu entwickeln. Die in Eigenregie entwickelte automatische Anlegelösung habe die Sicherheit rund um das Gesamtsystem deutlich erhöht und spare gleichzeitig mehr als 10 % des Energieverbrauchs eines Schiffes pro Tag.

Die Streckenverlängerung hatte auch Auswirkungen auf die Ladeeinrichtungen an Land. »Wir mussten die Akkuladekapazität von 450 kW auf 600 kW pro Ladegerät erhöhen, um jedes Schiff mit der Energie zu versorgen, die es benötigt, um die längere Strecke zu bewältigen«, so Vink.

Nach Auskunft von Damen werden die ersten fünf Schiffe vertragsgemäß abgeliefert, die beiden zusätzlichen Einheiten sollen im Mai kommenden Jahres übergeben werden.