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Die Neptun Werft in Rostock-Warnemünde hat die Reihe von Flusskreuzfahrtschiffen

der Longship-Klasse für Viking River Cruises fortgesetzt. Jüngst wurden sechs Neubauten an drei Standorten getauft

Es handelt sich um die Flusskreuzer »Viking Sigrun«, »Viking Einar«, »Viking Tir«, »Viking Ullur«, »Viking Vali« und »Viking Sigyn«. »Viking Einar« und »Viking Sigrun« erhielten bei einer Feier am Rhein in Basel von ihren Taufpatinnen persönlich die Namen. Die Taufen der »Viking Sigyn« und »Viking Ullur« in Rostock-Warnemünde und die der »Viking Tir« und »Viking Vali« in Brunsbüttel wurden gewissermaßen »virtuell« durchgeführt. Die Namensgebungen wurden per Satelliten-TV nach Basel übertragen und konnten überdies auch im Internet verfolgt werden. Als Taufpatinnen der Schiffe wirkten »Mitglieder der Viking-Family« sowie langjährige Mitarbeiterinnen.

Auch in Rostock-Warnemünde wurden die beiden anderen Tauforte über einen großen Monitor zugeschaltet. Neptun-Geschäftsführer Manfred Ossevorth weilte zur Schiffstaufe in Basel, dem Hauptquartier von Viking River Cruises in Europa.

Die sechs Neubauten seien allesamt vertragsgemäß zu Beginn der neuen Saison der schweizerischen Reederei Viking River Cruises übergeben worden, so die zur Werftgruppe Meyer gehörende Neptun Werft. Das Schiffbauunternehmen in Rostock-Warnemünde hat mittlerweile mehr als 60 Flusskreuzfahrtschiffe an seinen Großkunden abgeliefert, die Mehrzahl gehört der Longship-Klasse an. Seit nunmehr über zehn Jahren läuft die Zusammenarbeit zwischen beiden Unternehmen.

Die nun getauften 135m langen Schiffe waren 2017 in Auftrag gegeben worden. Sie werden auf Europas großen Flüssen wie Rhein, Main und Donau eingesetzt. Der dieselelektrische Antrieb der Neubauten umfasst für jedes Schiff zwei 12-Zylinder-Motoren von Caterpillar mit der Bezeichnung Cat C32 ACERT mit einer Leistung von je 994 kW bei 1.800 rpm sowie zwei 492 kW-starke 6-Zylinder-Motoren der Gattung Cat C18 ACERT mit 1.500 rpm. Als Notdiesel dient ein C7.1 ACERT desselben Herstellers mit einer Leistung von 165 kW.

Flusskreuzer bleiben wichtig

»Die jüngsten Neubauten bestätigen einmal mehr, dass die Neptun Werft weltweit zu den führenden Herstellern in dieser Schiffbausparte zählt«, sagte Ossevorth. Neben der anspruchsvollen Fertigung von Maschinenraummodulen für seegängige Kreuzfahrtschiffe werde der Bau von Flusskreuzfahrtschiffen und anderen Spezialschiffen wie etwa Gastankern in Zukunft ein bedeutendes und prägendes Geschäftsfeld der Werft sein.

Zusätzlich wurde noch ein weiteres Schiff an Viking River Cruises abgeliefert und getauft. Die »Viking Helgrim« ist speziell für den Einsatz auf dem Douro in Portugal konzipiert. Mit einer Länge von rund 80m und einer Kapazität für 106 Passagiere ist der bei West Sea Viana Shipyard in Portugal entstandene Neubau deutlich kleiner als die Longship-Klasse.

Weitere Schiffe im Auftragsbuch

Im Orderbuch der Neptun Werft stehen unterdessen noch sechs weitere Flusskreuzer der Longship-Serie für Viking River Cruises mit den Baunummern 579 bis 584, die allesamt im kommenden Jahr abgeliefert werden sollen. Die Namen der Schiffe stehen bereits fest, sie werden »Viking Hervor«, »Viking Gersemi«, »Viking Kari«, »Viking Radgrid«, »Viking Skaga« und »Viking Fiogyn« heißen. Die ersten beiden Einheiten sind baugleich mit den übrigen Einheiten der Longship-Serie. Die letzten vier Schiffe sind rund 10m kürzer, denn sie sollen dem Vernehmen nach auf der Seine eingesetzt werden.

Der Bau hat bereits begonnen. Auch die Zulieferer haben ihre Produkte, mit denen die Flusskreuzer ausgerüstet werden, teilweise schon produziert. Wie bei den Vorgängern stammen die feuersicheren Türen von der Firma Podszuck. Deren Geschäftsführer Lars André Langhof berichtet von bis zu 60 Türen, die sein Unternehmen für jede Einheit der Longship-Klasse liefert.

Auftrag schon in Produktion

Der Auftrag für die Baunummer 579 und 580 sei bereits weitestgehend abgeschlossen, der für die Baunummern 581 und 582 werde aktuell bearbeitet, bevor voraussichtlich ab Mai die Produktion für die Baunummern 583 und 584 beginnen könne, so Langhof.

Die Steuerhäuser kommen wieder aus dem Hause Wessels. Einen Vertrag für die ersten vier Einheiten hatte das Unternehmen mit der Neptun Werft im vergangenen September auf der SMM in Hamburg unterzeichnet, der weltweit größten Schiffbaumesse. Kurze Zeit später kam die Order für die übrigen beiden Flusskreuzer hinzu. Beide Unternehmen verbindet eine langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit, die im Jahr 2000 begonnen hat.

Die Innenausstattung der Steuerhäuser soll im Laufe dieses Jahres abgeschlossen sein, das erste von ihnen befindet sich nach Auskunft von Wessels bereits kurz vor der Auslieferung. Ferner hat sich der Eigner erstmals für ein Brückenanfahrwarnsystem entschieden, um die Gefahr einer Kollision mit einem solchen Bauwerk zu mindern.
Thomas Wägener