Bund gibt Geld für »UniPort 4.0«

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Um die Digitalisierung in deutschen Universalhäfen voranzutreiben, unterstützt das Bundesverkehrsministerium das Projekt »UniPort 4.0«. Es ist Teil seines IHATEC-Programms zur Förderung Innovativer Hafentechnologie

Die Digitalisierung im Bereich der Universalhäfen bietet noch viele Potenziale, die Prozesse im Handling von ständig wechselnden Gütern, Produktgrößen und -gewichten zu optimieren. Mit dem nun startenden Forschungsprojekt »UniPort 4.0« wollen die Partner Brunsbüttel Ports, Fraunhofer IGD, Hansaport, Inplan, Rostocker Fracht- und Fischereihafen, das Westküsteninstitut für Personalmanagement (WinHR) der FH Westküste sowie der Seehafen Wismar das Thema Digitalisierung »vollumfänglich auf die Terminal- und Lagerprozesse der involvierten Häfen anwenden und die digitale Transformation in den Häfen vorantreiben«, wie es in einer Mitteilung heißt.

Ziel sei es, die notwendigen Voraussetzungen für die digitale Steuerung, Überwachung und Optimierung relevanter Hafen- und Lagerprozesse zu schaffen. »Die zu erwartenden Resultate liefern den Häfen vielseitige Wettbewerbsvorteile, wie z. B.: höhere Flexibilität, größere Planungssicherheit, Prozessverfügbarkeit relevanter Daten, digitale Einbindung der Geschäftspartner in Prozesse, schnellere Durchlaufzeiten, bessere Bedienbarkeit steigender Umschlagmengen sowie indirekt Verbesserungen von Arbeitssicherheit und Umweltbilanz«, so das Statement weiter.

Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) teilt diese Sicht offenbar und stattet das Vorhaben, das ein Gesamtbudget von rund 4Mio. € hat, mit einer hohen Förderquote und einem Budget von fast 3Mio. € aus. Die Laufzeit des am 1. April gestarteten Projekts beträgt 34 Monate. Als externer Projektkoordinator wirkt das Hafenberatungsunternehmen CPL Competence in Ports and Logistics aus Lübeck.

Das Projekt »UniPort 4.0« sei ein herausragendes Beispiel für die Innovationskraft der deutschen Hafenwirtschaft, so Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär. »Wir freuen uns, dass bei IHATEC mit diesem Projekt erstmals auch die wichtigen Universalhäfen eingebunden werden.«

Die Digitalisierung im Bereich der Universalhäfen steht nach Ansicht von Frank Schnabel, Chef von Brunsbüttel Ports, noch »in einem frühen Stadium.« Brunsbüttel Ports wird die Federführung in dem Verbundvorhaben übernehmen.

Weil das IHATEC-Programm auf breite Zustimmung stößt, hat das Bundesverkehrsministerium Anfang dieses Jahres einen neuen Förderaufruf gestartet – den nunmehr dritten. Ab 2021 stehen weitere 64Mio. € zur Verfügung.

Mit der Umsetzung der ersten beiden Aufrufe hat das Bundesverkehrsministerium nach eigenen Angaben zusammen 35 Projekte mit 126 Partnern und insgesamt 52,5Mio. € gefördert. »Unser Zukunftsprogramm ist ein großer Erfolg«, sagt Ferlemann. Besonders freue ihn die starke Beteiligung kleiner und mittelständischer Unternehmen.

Das Programm soll die Häfen dabei unterstützen, den Güterumschlag und die Lagerhaltung zu optimieren sowie innovative Lösungen zu entwickeln. Dabei geht es vor allem um die digitale Vernetzung von Produktion und Logistik. »Die Hafenwirtschaft wandelt sich zu einer High-Tech-Branche«, so Ferlemann.

Das aktuelle Förderprogramm, ebenfalls mit 64Mio. € dotiert, läuft noch bis 2020, wurde allerdings nicht vollends ausgeschöpft. Für die dritte Runde konnten Förderanträge bis Anfang April dieses Jahres eingereicht werden.