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Die Raiffeisen-Warengenossenschaft Ammerland-OstFriesland (RWG) hat das NIBA-Gelände im c-Port erworben und investiert rund 6 Mio. € in Aus- und Umbauten. Das Industrie- und Gewerbegebiet befindet sich am Küstenkanal in der Nähe von Friesoythe.

Wesentlicher Faktor für die Standortwahl der RWG war nach eigenen Angaben der Hafen mit seinen Umschlagmöglichkeiten. Bei der Unterzeichnung der Kaufverträge betonte Hermann Mammen, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der RWG, die langfristige strategische Bedeutung des neuen Standortes. Er sprach von einer win-win-Situation. Der Wasserweg sei ein Zukunftsthema. Man sei überzeugt, dass Warentransporte auf dem Wasser die richtige Antwort auf verstopfte Straßen und den Mangel an Berufskraftfahrern seien, so Mammen. Mitglieder und Kunden würden künftig von den Möglichkeiten und Vorzügen des Binnenhafens und den damit einhergehenden logistischen Vorteilen profitieren.

Inbetriebnahme im ersten Halbjahr 2020

Geplant ist der Ausbau zum Düngemittel- und Getreideumschlagstandort für das südliche Geschäftsgebiet der Genossenschaft. »Im ersten Schritt bauen wir eine Schiffsannahme, eine Halle für Düngemittel, eine Düngermischanlage, ein Pflanzenschutz- sowie ein Stückgutlager«, informiert Mammen. Das Investitionsvolumen beziffert er auf etwa 3,75 Mio. € für den ersten Bauabschnitt.

Die Pläne sehen in den Folgejahren weitere Ausbauten – darunter eine Getreideannahme mit Siloanlage vor – mit einem Volumen von knapp 2 Mio. €. Die Inbetriebnahme des neuen Standortes mit künftig vier Mitarbeitern sei für die erste Jahreshälfte 2020 geplant. Am bisherigen Standort in Scharrel bleibe das Einzelhandelsgeschäft mit dem bekannten Sortiment erhalten. Mammen: »Wir sind absolut überzeugt von den Chancen, die sich uns am Küstenkanal bieten – nicht zuletzt auch aufgrund des durch den Bund geplanten Ausbau«, sagt der Manager.

Mit der Ansiedlung der RWG geht für den c-Port eine Zeit der Ungewissheit zu Ende. »Jeder, der die Entwicklung in den vergangenen Jahren ein wenig verfolgt hat, weiß, dass erst die stinkenden Müllberge und dann Anfang 2017 die Insolvenz der NIBA für uns eine große Herausforderung waren«, so c-Port-Geschäftsführer Arno Djuren.

Es sei richtig gewesen, dass sich die Mitglieder des Zweckverbandes – Landkreis Cloppenburg, Gemeinde Saterland und Stadt Friesoythe – für den Rückkauf des Grundstücks aus der Insolvenzmasse entschieden hätten. Anschließend habe man zunächst das Gelände räumen und umfangreiche Bodengutachten in Auftrag geben müssen. Dies habe viel Zeit gekostet, ebenso wie die Suche nach einem geeigneten Investor, sagt Djuren, der seit knapp zwei Jahren die Geschäfte des Industrie- und Gewerbegebietes verantwortet.

Der Aufwand und die Geduld hätten sich aber gelohnt. »Wir haben mit der RWG einen regionalen Investor gefunden, der optimal in das langfristige Konzept unseres Hafens passt«, so Djuren. Die Investitionen der Genossenschaft und der weitere Ausbau des Küstenkanals seien eine ideale Kombination »für unsere Entwicklung als einem der stärksten Wirtschaftsstandorte in der Region.«

C-Port bekommt schnelle Internetverbindung

Djuren geht davon aus, dass sich die positive Entwicklung des c-Port nach fünf Neuansiedlungen in den vergangenen 18 Monaten fortsetzen wird. »Ab Anfang 2020 bieten wir neben der guten klassisch-asphaltierten Anbindung über die Straße und dem zukunftsorientierten Wasserweg Küstenkanal auch eine ultraschnelle Datenautobahn.« Firmen könnten dann auf eine Internetanbindung mit bis zu 1.000 Megabits pro Sekunde zurückgreifen.

»Das Interesse weiterer Firmen ist da«, sagt Djuren. Deshalb treibe man die Planungen für eine großflächige Erweiterung voran. Ziel bleibe es, wie bisher für jeden Investor Flächen in passender Größe und Zuschnitt anbieten zu können.