Print Friendly, PDF & Email

Das Flusskreuzfahrtschiff »AmaMagna« hat auf der Donau in Grein, Österreich, offiziell seinen Namen erhalten. Das Schiff ist fast doppelt so breit wie die gängigen Einheiten und setzt auch mit der Bordausstattung neue Maßstäbe.

Taufpatin ist Samantha Brown, eine US-amerikanische Fernsehmoderatorin. »Ich taufe dieses Schiff auf den Namen ›AmaMagna‹, möge Gott es und alle, die damit fahren, für immer segnen und beschützen«, so Brown, bevor sie die Flasche Champagner gegen den Rumpf schleuderte.

Die »AmaMagna« ist das 22. Schiff von AmaWaterways, einem Unternehmen mit Hauptsitz in Kalifornien, USA. Sie ist das neue Flaggschiff der Reederei, denn der Neubau setzt nicht nur mit seiner Breite von 22 m neue Maßstäbe. Auch die Ausstattung erinnert eher an die eines Hochsee-Kreuzfahrtschiffes.

An Bord gibt es Platz für fast 200 Passagiere. Sie sind in 98 Kabinen untergebracht. Das Schiff verfügt über sieben Suiten, mehr als jedes andere Schiff der Flotte. Es wurde für Familien- und Gruppenreisende entwickelt. Nach Angaben der Reederei können 19 Kabinen drei oder mehr Personen aufnehmen, 16 Kabinen sind zudem miteinander verbunden. Viele der Unterkünfte verfügen über Balkone.

Das zusätzliche Platzangebot hat die Reederei darüber hinaus genutzt, um mehr Restaurants, ein größeres Fitnesscenter und Spa-Bereich zu schaffen. Sogar ein Kino und eine Boutique befindet sich am Bord.

Aufgrund ihrer Breite kann das Schiff zwar auf der Donau zwischen Deutschland und Rumänien fahren kann, nicht aber im Rhein-Main-Donau-Kanal. Hier sind die Schleusen schlicht zu klein für den Flusskreuzer. Die meisten Routen führen von Ungarns Hauptstadt Budapest nach Vilshofen in Deutschland.

Im Dezember 2017 erfolgte der Baubeginn auf der Vahali-Werft bei Belgrad, hier entstand die komplette Hülle, Kasko und Aufbauten mit allen Stahlarbeiten und Verglasungen. In der zur selben Gruppe gehörenden Werft in Gendt in den Niederlanden wurde dann die komplette Inneneinrichtung und elektrische Verkabelung installiert sowie die Kabinen und Küchengeräte eingebaut. Auch die Maschinenanlage wurde hier eingesetzt. Neben sechs Dieselgeneratorsätzen stehen für den Antrieb vier Scania-Diesel mit je 750 PS zur Verfügung, deren Leistung durch vier Visedo PM-Elektromotoren auf 1.100 PS erweitert werden kann. »Damit haben wir ein Hybrid-Modell. Wir können theoretisch sogar nur allein mit dem Elektromotor fahren. Und die Dieselmotoren erfüllen die Abgasnorm«, sagt Koert Kamphuisen, Konstrukteur des Schiffes und Chef der niederländischen Kamphuisen-Gruppe.

Abschließend wurde das Schiff im österreichischen Linz mit Möbeln, Teppichen und Gardinen ausgestattet.

Bis 2022 erwartet Ama Waterways noch fünf weitere Neubauten. Es habe bereits Anfragen von Kunden gegeben, ob es noch ein zweites Schiff dieser Größe geben werde, etwa auf dem Rhein, so die Reederei.

Für AmaWaterways-Besitzer Rudi Schreiner ist es noch ein wenig früh über ein zweites Schiff dieser Größenordnung konkret nachzudenken. Man werde aber gespannt beobachten, wie die Passagiere auf den Neubau reagieren.