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Hamburg ist mit 9,9 Mio. t Umschlag im Jahr 2018 der zweitgrößte Binnenhafen des Landes. Auch im 2. Quartal 2019 gab es ein kräftiges Plus.

In den jetzt vom Statistischen Landesamt Nord veröffentlichten Binnenschifffahrtsdaten für den Hamburger Hafen wird für das erste Quartal 2019 mit 34.640 TEU ein Plus von 20 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gemeldet. Auch die insgesamt per Binnenschiff zwischen dem Hamburger Hafen und dem Binnenland transportierte Gütermenge erreichte in den ersten drei Monaten 2019 mit 2,57 Mio. t ein zweistelliges Wachstum von 12,1 %.

Einen bremsenden Einfluss auf die weitere Mengenentwicklung der Binnenschifffahrt in diesem Jahr hat die seit Mai wegen Niedrigwasser kaum befahrbare Elbe. Vor diesem Hintergrund ist nach Ansicht von Stefan Kunze, Leiter der Hamburger Hafenvertretung in Dresden, die weitere Mengenentwicklung der per Binnenschiff auf der Elbe transportierten Gütermenge für dieses Jahr schwer einzuschätzen.

Bereits das Jahr 2018 war für die Mittel- und Oberelbe ab der Schleuse Geesthacht in dem bis zur Schleuse Usti nad Labem (Aussig) nicht stauregulierten Abschnitt schwierig. Zeitweilig ruhte die Binnenschifffahrt in diesem Streckenabschnitt ab Juni wegen nicht ausreichender Wasserstände.

Der in den nächsten Jahren erwartete Anstieg im Seehafen-Hinterlandverkehr eröffne grundsätzlich auch Hamburg sehr gute Perspektiven für mehr Transporte mit dem Binnenschiff im Elbstromgebiet, heißt es. Dafür muss aber nach Ansicht von Kunze die Infrastruktur den betrieblichen Anforderungen der Binnenschifffahrt besser angepasst werden.

»Die Digitalisierung und Vernetzung der Verkehrsträger untereinander, Baumaßnahmen an den Wasserstraßen und eine optimierte Koordinierung der Binnenschiffsanläufe im Hamburger Hafen werden künftig für mehr Ladung und eine einfachere Abwicklung von Transportketten entlang der Elbe und des Elbe-Seitenkanals sorgen«, betont er.

Die Seeverkehrsprognose 2030 sagt für den Seehafen-Hinterlandverkehr in Deutschland ein überproportionales Wachstum voraus. Um dies zu bewältigen, müsse künftig neben den bereits stark ausgelasteten Straßen- und Schienennetzen das Binnenschiff bei der Transportkettenplanung deutlich stärker einbezogen werden.