Das Wehr bei Geesthacht
Das Wehr bei Geesthacht. © WSA Lauenburg
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Die Unterspülung eines Damms am Stauwehr Geesthacht an der Elbe südlich von Hamburg hat die Schifffahrt auf dem Fluss zum Erliegen gebracht. Das Wehr musste geöffnet werden, um den Druck von dem Damm zu nehmen.

Der südliche Sektor des Stauwehrs unterhalb der Elbbrücke musste komplett eingefahren werden, somit strömen Wassermassen ungebremst Richtung Nordsee. Dadurch verringert sich der Wasserstand im Kanal.

Eigentlich soll durch das Werk der Pegel so gehalten werden, dass Schiffe bis in den Elbe-Seitenkanal und in den Elbe-Lübeck-Kanal 15 km stromaufwärts gelangen. Weil der sich der Wasserstand aber derart drastisch und schnell verringerte, ruht der Schiffsverkehr.

Innerhalb weniger Stunden war der Pegel am Freitagabend um mehr als 40 cm gesunken. Geesthachter Feuerwehrleute kontrollierten in der Nacht die Situation von der Elbbrücke aus, um gegebenenfalls ihr Einsatzboot sichern zu können. Erkennbar war, dass ein Wehrsegment komplett geöffnet ist. Wasser fließt ungehindert ab. Normal steht der Pegel bei Lauenburg 4,50 m hoch, zuletzt waren es durch das Niedrigwasser 4,20 m. In der Nacht zum Sonnabend wurden nur noch gut 3,70 m gemeldet.

Auch in Scharnebeck ruht der Betrieb

Die Folgen dürften verheerend sein, denn auf der Oberelbe herrscht ohnehin extremes Niedrigwasser. Östlich von Lauenburg ruht die Schifffahrt schon seit Monaten. Es dürfte lange dauern, bis wieder ausreichend Wasser aufgestaut werden kann, um den Strom wieder schiffbar zumachen.

In der Elbmarsch sind nach Mitteilung der Feuerwehr in den Sportboothäfen viele Botte trocken gefallen, weil der Pegel so stark gesunken ist. Das Schiffshebewerk bei Lüneburg musste seinen Betrieb einstellen.

Fieberhaft wurde in den vergangenen Stunden am Stauwehr bei Geesthacht gearbeitet, um den beschädigten Damm zu reparieren. Heute will das WSA Lauenburg prüfen, ob das Stauwehr wieder geschlossen werden kann. Dann könnte das Schiffshebewerk Scharnebeck morgen wieder in Betrieb gehen. Medienberichten zufolge sitzen auf beiden Seiten des Schiffshebewerks etwa 30 Schiffe fest und warten auf die Weiterfahrt.