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Cyberangriffe gehören mittlerweile zum Tagesgeschäft für Unternehmen. Eine innovative IT-Architektur soll in Zukunft für eine sichere Kommunikation in See- und Binnenhäfen sorgen. Dazu gibt es ein entsprechendes IHATEC-Projekt.

Im September fand in Berlin im Bundesverkehrsministerium (BMVI) die Statuskonferenz Innovative Hafentechnologien (IHATEC) statt. Dort wurden die aktuellen Forschungsergebnisse ausgewählter von der IHATEC geförderter Projekte vorgestellt, so auch von SecProPort – Skalierbare Sicherheitsarchitekturen für Geschäftsprozesse in deutschen Häfen. Vor Ort waren Vertreter der dbh Logistics IT AG, die neben Hafenlogistikunternehmen, Forschungs- und Bildungseinrichtungen Partner dieses Forschungsprojektes sind.

Karin Steffen-Witt, SecProPort-Projektkoordinatorin und Standortleiterin in Lübeck bei der dbh Logistics IT, stellte im Rahmen eines Interviews in der Hauptstadt den aktuellen Status vor. »Cyberangriffe sind mittlerweile alltäglich. Vor diesem Hintergrund bestand die besondere Herausforderung hier zunächst darin, die komplexen Kommunikationsstrukturen in Häfen und mögliche Gefährdungspotenziale genau zu untersuchen, um daraus geeignete, effiziente und akzeptierte Sicherheitsmechanismen zu entwickeln.« Die umfangreichen Analysen sind bereits abgeschlossen – auf Basis dieser Ergebnisse gilt es nun, Sicherheitsanforderungen zu definieren.

Umsetzbarkeit muss geprüft werden

Im nächsten Schritt soll für alle Beteiligten im Hafenkommunikationsverbund eine Sicherheitsarchitektur etabliert werden. Anhand dieser Architektur lassen sich entsprechende Anforderungen für die Anwendungen der einzelnen Akteure in See- und Binnenhäfen ableiten sowie passgenaue Migrationspläne entwickeln.

»Die grundlegende Voraussetzung ist, dass sich alle Akteure beteiligen und allen die Mechanismen und Handlungsanweisungen zugänglich gemacht werden. Zudem muss die Sicherheitsarchitektur weitreichende Resilienzanforderungen erfüllen«, so die Projektkoordinatorin weiter.

Bevor eine funktionierende Sicherheitsarchitektur allen Beteiligten – darunter Terminalbetreibern, Reedern, Behörden, Hafenbahn-Betreibern – zur Verfügung gestellt werden kann, prüft dbh Logistics IT gemeinsam mit einigen Partner die praktische Umsetzbarkeit anhand eines Prototyps. Ziel ist es, reibungslose und sichere Kommunikationsprozesse zu etablieren, die im Falle von Cyberangriffen jeglicher Art sowie bei fahrlässigem menschlichen Fehlverhalten gewährleistet sind.

Das Projekt SecProPort ist auf drei Jahre angelegt und läuft noch bis Oktober 2021. Die Gesamtkosten betragen rund 3,5 Mio. €, die zu 75 % vom Bund finanziert werden.