Mehr Mut!

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Mit jedem Start in ein neues Jahr verbinden sich gute Vorsätze und neue Hoffnungen – privat wie beruflich. Daher wünsche ich Ihnen, wie auch das gesamte Team der Binnenschifffahrt, nur das Beste für 2020.

Was bleibt in Erinnerung von 2019? Die Bilanz mag für Jeden unterschiedlich ausfallen. Generell waren es keine berauschenden, aber auch keine ganz schlechten zwölf Monate, schon gar kein Katastrophenjahr wie 2018 mit dem lang anhaltenden Niedrigwasser. Extreme Wetterkapriolen sind ausgeblieben, das gab Gelegenheit zum Durchatmen und für eine Aufholjagd. Dazu gab es erfreuliche Nachrichten aus Berlin, allen voran die Verabschiedung des »Masterplans Binnenschifffahrt«. Das weckt Hoffnungen.

Zwar konnte die Binnenschifffahrt ihre im Vorjahr erlittenen Verluste bei der Transportleistung wettmachen und sich wieder auf das alte Niveau zurückkämpfen – das wird sich auch in den Geschäftszahlen nachlesen lassen. Mehr als ein Ausgleich für die Krisenzeit aber ist es nicht. Und schaut man sich die Prognosen für die Folgejahre an, hält sich der Zuwachs in Grenzen, im Vergleich zu den anderen Verkehrsträgern hinkt er sogar weit hinterher. Es gibt also gar keinen Grund, sich zurückzulehnen.

Was ist für 2020 zu erwarten? Niemand von uns besitzt diese ominöse Glaskugel, die alle Ereignisse und Entwicklungen vorhersehbar machen würde. So bleibt Vieles offen: Spielt das Wetter wieder verrückt? Greifen erste Maßnahmen aus dem Masterplan oder aus sonstigen Programmen, die der Binnenschifffahrt wirklich helfen? Wie schnell werden sich gesamtwirtschaftliche Trends wie der beschlossene Kohleausstieg oder Verschiebungen in wichtigen Wirtschaftszweigen auf die Transportmenge auswirken?

Eines ist sicher: Die Debatten um das Klima und die Schadstoffbelastung des Verkehrssektors werden nicht abreißen, es könnte durchaus weitere absurde Vorschläge wie den eines Tempolimits auf dem Rhein geben. Es gilt also, sich für den politischen Diskurs zu rüsten. Das Gewerbe kann und darf sich dabei aber nicht ausschließlich auf Hilfe von außen verlassen oder gar auf glückliche Umstände hoffen, sondern muss selbst seine Hausaufgaben möglichst gut erledigen. Denn andere tun dies auch, teils mit massiver Unterstützung des Staates (Bahn), teils mit der Finanzkraft des Automobilsektors (Lkw). Ein einfaches »Weiter so« wäre daher zu wenig, auch 2020.

Es braucht Mut und frische Ideen, mehr vielleicht als in den vergangenen Jahren. Ebenso wie Beharrlichkeit und Hartnäckigkeit gegenüber den Partnern in Politik und Wirtschaft, um die nötige Unterstützung auch zu bekommen. Das alles wünschen wir Ihnen allen von Herzen. Auch wir bleiben 2020 am Ball, versprochen!

Viel Spaß beim Lesen wünscht


Krischan Förster