Spundwandbau ohne viele Geräusche

Print Friendly, PDF & Email

Seit zwei Jahren wird der Roßlauer Hafen von Grund auf inststandgesetzt. Noch wird an der Gleiszuführung gearbeitet und die Kranbahn verlängert. Demnächst folgt eine neue Spundwand – ohne größere Lärmbelästigung für die Anwohner

Teil der Arbeiten ist der Neubau einer Kaianlage mit rückverlagerter Spundwand. Das sei nötig, damit die Schiffe auch an dem Teil der verlängerten Kranbahn an- und ablegen könnten, heißt es.

Im September 2019 hat die Stadt den entsprechenden Auftrag vergeben. In einem EU-weiten Vergabeverfahren bekam die Firma Streicher Tief- und Ingenieurbau aus Jena den Zuschlag.

Der Auftrag hat ein Volumen von rund 9,35Mio. €. Es handelt sich um den letzten Abschnitt zur Ertüchtigung des Hafens zu einem trimodalen Güterumschlagplatz. Vor allem soll die Schienenkapazität dabei erweitert werden. Eine 235m lange Spundwand wird im Abstand von etwa 9m vor die bestehende Mauer gebaut. »Die Arbeiten erfolgen tagsüber unter Einsatz moderner Technik und Technologien«, hatte Stadtsprecher Carsten Sauer im Vorfeld erklärt. Geräuschbeeinträchtigungen seien in den angrenzenden Gebieten nicht auszuschließen, warb die Stadt Dessau-Roßlau bei dem Anwohnern schon vorher um Verständnis.

Im Vorfeld der Arbeiten wurden Probe­rammungen durchgeführt, da man sich auf die anzuwendende Methode noch nicht festlegen wollte. Es wurde versucht, die Spundbohlen sowohl durch einen traditionellen Rammbären als auch mit einer Vibrationsramme einzuschlagen und dabei möglichst wenig Lärm zu verursachen. Die Proberammungen dauerten nur wenige Tage.

Es habe keinerlei Beschwerden von Anwohnern über etwaige Lärmbelästigungen gegeben, sagt Hafenleiter Lutz Wiesel. Auch hätten die Erschütterungen durch die Rammen keine Auswirkungen auf die unmittelbar am Hafen gelegenen Gebäude gehabt.

Die Arbeiten sollen daher bald starten, man liege immer noch im Plan, sagt Wiesel. Welches Rammverfahren letztlich zum Einsatz kommt, sei hingegen noch nicht entschieden.

Zum Auftragsumfang gehört neben der Errichtung der Kaianlage auch der Neubau der Flächenentwässerung, das Verlegen neuer Ladegleise sowie eine Oberflächenbefestigung mit Platten und Asphalt. Ebenso muss eine »Hinterfüllung« erfolgen.


Christian Knoll