BEHALA, Elektra, Barthels
© BEHALA
Print Friendly, PDF & Email

In einer neuen Studie wurden Einsatzmöglichkeiten der Brennstoffzelle auf Binnenschiffen untersucht. Letztlich kommt es auf den Einzelfall an.

Unter welchen technischen und wirtschaftlichen Voraussetzungen und in welchen Marktsegmenten können strombasierte Kraftstoffe in der Binnenschifffahrt sinnvoll eingesetzt werden? Das wurde in der aktuellen Studie »Strombasierte Kraftstoffe für Brennstoffzellen in der Binnenschifffahrt« untersucht. Sie wurde im Auftrag der NOW GmbH von Ludwig Bölkow Systemtechnik, DNV GL und dem Ingenieurbüro für Schiffstechnik erstellt.

Die Studie betrachtet alternative Kraftstoffe ausschließlich in Brennstoffzellen-Antriebssystemen und stellt sie heute üblichen Diesel-Antriebssystemen mit Verbrennungsmotoren gegenüber. Die Analysen schließen dabei die gesamte Prozesskette ein, von der Erzeugung des Kraftstoffs über dessen Transport, Verteilung und Lagerung bis zum Bunkervorgang und zu der Speicherung und deren energetischen Umsetzung an Bord.

Dabei wurden vier häufig vorkommende Referenzschiffe gewählt: Güterschiff, Schubverband, Tagesausflugsschiff und Kabinenschiff. Die technische Analyse zeigt, dass der Einsatz von Brennstoffzellen grundsätzlich möglich ist. Es sei jedoch eine Vielzahl von Kombinationsmöglichkeiten von strombasierten Kraftstoffen und verschiedenen Brennstoffzellentypen mit unterschiedlichen technologischen Reifegraden möglich.

Die Wahl geeigneter Kombinationen hängt dabei von vielen Faktoren ab wie Umbau oder Neubau, Zeitraum der Umsetzung, Leistungs- und Energiebedarfe, Einsatzprofil des Schiffes, Bunkerfrequenzen oder die Verfügbarkeit von strombasierten Kraftstoffen entlang der Route. Daher sei jeweils eine detaillierte Analyse des jeweiligen Anwendungsfalls nötig, wofür die Studie einige grundsätzliche Anhaltspunkte liefern soll.

Mit dem Einsatz von erneuerbaren Kraftstoffen in Brennstoffzellenantrieben können die Treibhausgasemissionen und die lokalen Luftschadstoffe sowie auch Lärm und Vibrationen vermieden und/oder deutlich reduziert werden. Daher sei diese Antriebstechnologie besonders für den Einsatz von Schiffen in Ballungsräume sehr interessant, heißt es. Daher seien auch geeignete Regionen für den Markthochlauf und den Aufbau der notwendigen Infrastruktur kurz untersucht worden.