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Das Pumpwerk im Hafen Kehl sorgt dafür, dass große Teile der Kernstadt nicht unter Wasser stehen. Für 500.000 € wird das 46 Jahre alte Bauwerk nun saniert. Der Schwerpunkt der Arbeiten ist das Dach.

Im sogenannten Schuttermühlkanal wird Regenwasser gesammelt und über Stahlbetonrohre hin zum Schuttermühlkanalpumpwerk im Kehler Hafen geleitet. Dort wird es in einem vorgelagerten Becken aufgefangen und anschließend über zwei Schneckenpumpen ins Hafenbecken geleitet. »Durch einen Ausfall dieses Systems würde der Grundwasserstand steigen – und die Menschen in der Kernstadt bekämen im wahrsten Wortsinn nasse Füße«, erklärt Istvan Ötvös vom städtischen Bereich Tiefbau und Grünflächenmanagement.

Nun muss das Pumpwerk aus den Jahre 1974 saniert werden. Die Schäden am Gebäude seien erstmals vor zwei Jahren aufgetreten, sie seien daraufhin behelfsmäßig ausgebessert worden, sagt Michael Heitzmann, Leiter des Gebäudemanagements.

Gefälle wird in Dach eingebaut

Die Gesamtkosten von insgesamt 500.000 € beinhalten unter anderem die Sanierung des durch eine Folie beklebten Flachdachs. Das Material der Folie dehne sich schnell aus und ziehe sich wieder zusammen, dadurch werde es porös, so Heitzmann. Bei Niederschlag dringe das Wasser dann durch die offenen Stellen in der Folie ein und verteile sich über die gesamte Dachfläche.

»Aus diesem Grund wird nun nachträglich ein Gefälle eingebaut, damit das Wasser immer in eine Richtung abfließt«, erklärt der Leiter des Gebäudemanagements. Eine zusätzliche Begrünung des Dachs sorge dafür, dass die Folie beständig feucht gehalten werde, was einer erneuten Rissbildung vorbeugen soll. Positiver Nebeneffekt: Die Pflanzen würden dabei helfen, durch die Verdunstungskälte das Gebäude zu kühlen.

Rund um die Fenster seien die Fugen undicht, weshalb Feuchtigkeit eindringe. »Zwischen den Scheiben der Doppelglasfenster hat sich teilweise bereits Moos gebildet«, berichtet Heitzmann. Zum Schutz der Elektroanlagen im Gebäude werden daher die alten Fenster aus den 1970er-Jahren ersetzt. Die Gebäudehülle bekommt zudem einen neuen Anstrich. »Wir arbeiten dabei mit unterschiedlichen Blautönen, die von unten nach oben immer heller werden – sinnbildlich für das durch die Pumpen geförderte Wasser.«