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Das Bundeskartellamt hat die geplante Übernahme der Deutschen Binnenreederei durch die Rhenus freigegeben.

Trotz einer starken Marktposition der Beteiligten gebe es weder im Bereich des Binnenschifftransports noch den nachgelagerten Logistikmärkten wettbewerbliche Bedenken, teilte die Behörde mit. Kerngeschäft der Deutschen Binnenreederei sei der Gütertransport insbesondere im Gebiet der nord- und ostdeutschen Wasserstraßen, bei Rhenus liege der Schwerpunkt dagegen deutlich auf dem Rhein.

Bei der Beurteilung der geplanten Fusion war auch zu beachten, dass die Europäische Kommission die Übernahme der Imperial Shipping Group durch die Häfen und Güterverkehr Köln AG nahezu zeitgleich geprüft und Ende Juni freigegeben hat. Es liege daher nahe, dass das Rheingebiet das Wasserstraßengebiet im Osten zwei voneinander zu trennende Marktgebiete bildeten. Außerdem würden sich die jeweils eingesetzten Binnenschiffe in ihrer Größe voneinander unterscheiden, so dass ein Einsatz im jeweils anderen Gebiet nicht möglich bzw. nicht wirtschaftlich sei.

Seit 2007 gehörte die einstige DDR-Staatsreederei, die vor 71 Jahren gegründet wurde und in Spitzenzeiten über weit mehr als 1.000 Schiffe verfügte, mehrheitlich der polnischen OT Logistics (bis 2012 Odratrans Group). Gerüchte, wonach die Binnenreederei zum Verkauf steht, schwirren seit Jahren durch die Luft.

Rhenus PartnerShip war bereits als möglicher Interessent für die Übernahme von Imperial gehandelt worden, bekanntlich hatte überraschend die HGK das Rennen gemacht. Nun wird es die DBR. Rhenus PartnerShip übernimmt alle Anteile (81,08%) und die Flotte der Deutschen Binnenreederei (DBR). Der Kaufpreis soll den Angaben zufolge bei insgesamt 19,6 Mio. € liegen. Zum Vergleich: Für die Imperial-Flotte muss die HGK 176 Mio. € plus Schulden zahlen.