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Mit LED-Navigationslichtern lassen sich gegenüber herkömmlichen Leuchten bis zu 90 % an Energie sparen. Der Hersteller K2W Lights hat verschiedene Versionen für alle Einsatzzwecke im Angebot, auch für die Binnenschifffahrt

Über einen Mangel an Arbeit kann sich Thomas Kühn nicht beklagen, auch in Corona-Zeiten nicht. Der Geschäftsführer des Leuchten-Herstellers K2W Lights hat ein volles Auftragsbuch.

Auf Seeschiffen erfolgreich getestet, sind LED-Navigationslichter auch in der Binnenschifffahrt auf dem Vormarsch. Bereits seit 2008 liefert K2W qualitativ hochwertige Produkte »Made in Germany«. Die Lösungen des Jenaer Unternehmens gehören nicht nur zu den sparsamsten auf dem Weltmarkt, sondern auch zu den robustesten und langlebigsten.

Die Bauteile stammen von externen Zuliefer-Betrieben, aus Asien, hauptsächlich Japan, ebenso wie von Unternehmen aus der Region. Bestückt und montiert aber werden die K2Lights-Leuchten in der eigenen Werkstatt in Jena. Rund 2.000 Stück werden pro Jahr ausgeliefert. »Preislich sind wir nicht die günstigsten, aber wir haben das beste Produkt am Markt«, sagt Kühn selbstbewusst.

K2W Lights wurde von Kühn 2008 gegründet und ging aus einem Ingenieurbüro hervor, das in der Nachfolge des örtlichen Grundig-Werkes entstanden war. In den Anfangsjahren konzentrierte sich das Unternehmen auf die Entwicklung und Konstruktion von Beleuchtungstechnik auf Grundlage von LED-Arrays für unterschiedliche technische Anwendungen und Industriebereiche.

Navigationslichter für Schiffe gibt es bereits seit 2006 im Portfolio, damals gab es die weltweit erste Zulassung für LED-Leuchten im maritimen Bereich. Zunächst waren sie für die Sportschifffahrt im Angebot, wurden in den folgenden Jahren für den Einsatz in der Berufsschifffahrt weiterentwickelt. Seither steigt der Umsatz, die Zahl der Mitarbeiter hat sich verdoppelt.

Mit LED lässt sich der Energieverbrauch erheblich um 85%-90% senken. So reduziert die Zweifarbenlaterne von K2W Lights den Bedarf 25 W auf 1,2 W. Die Leuchten sind nicht nur klein, sondern faktisch wartungsfrei. Das Austauschen der Glühlampen gehört der Vergangenheit an, da die modernen Leuchtmittel aufgrund des fehlenden Glühfadens resistent gegenüber Erschütterungen sind.

Gleichzeitig liegt die Reichweite auf einem identischen Niveau wie frühere Lösungen. Ein weiterer Vorteil ist laut Geschäftsführer Kühn der modulare Aufbau, »dadurch können wir sehr flexibel auf Kundenwünsche eingehen, das bietet kein anderer Hersteller an.«

Die Lampenkörper bestehen aus seewasserfestem Aluminium und hochwertigem Borositglas sowie Edelstahlschrauben (V4A). Neben der »Standard«-Ausführung sind kann auch eine Version aus Bronze geliefert werden, gerade bei höheren Ansprüchen an das Aussehen, etwa auf Yachten. Sie sind zudem korrosionsbeständiger als jene aus Aluminium. Mit nur 64 mm im Durchmesser sind sie äußerst kompakt und platzsparend.

Alle Leuchten stehen zudem als Doppellaternen für Schiffe von mehr als 50 m Länge zur Verfügung. So sind auch größere Boote oder Schiffe bei schlechter Sicht in ihrer vollen Dimension jederzeit auszumachen. Für explosionsgefährdete Bereiche sind zudem Sonderausführungen lieferbar.

Für den Einsatz in der Berufsschifffahrt mussten die Leuchten »lichttechnisch« nachgebessert werden, berichtet Kühn. In den Anfängen wurde mit LED-Lichtern die geforderte Reichweite von 3 sm noch nicht erreicht. Vor rund fünf Jahren aber war das Problem gelöst. Inzwischen sind etliche Schlepper, Hafenfähren und Lotsenboote, aber auch Containerschiffe und Tanker mit den Produkten von K2W Lights unterwegs. Beliefert werden auch Werften und Ausrüster.

Jüngstes Geschäftsfeld ist die Binnenschifffahrt. »Das ist ein nicht ganz einfacher Markt«, räumt Kühn ein. Aufgrund der langen Fahrenszeit der Schiffe und wenigen Neubauten muss die Nachfrage noch wachsen. Der Chef aber ist optimistisch, auch in diesem Bereich zulegen zu können: »Die Vorteile von LED machen sich auch auf Binnenschiffen bezahlt.« In den kommenden drei bis vier Jahren will er daher den Umsatz verdoppeln.

LED-Leuchtmittel nutzen Leuchtdio­den (light-emitting diodes – LED), ihre

Nutzungsdauer wird mit mehr als 100.000 h

angegeben. Zum Vergleich: Kon­­ven­tio­­nelle Glühlampen schaffen nur etwa 1.000 Stunden. Außerdem benötigen LED-Lampen bei gleicher Helligkeit weniger elektrische Leistung, erzielen also eine höhere Energieeffizienz. Trotz des oft höheren Anschaffungspreises sind LED-Leuchten aufgrund der geringeren Betriebskosten wirtschaftlicher als andere Lösungen.