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Nach fast 50 Jahren stand eine umfassende Grundsanierung des Krans im Mainhafen Wertheim an. Mit neuem »Innenleben« ist das Umschlaggerät nun für die Zukunft gerüstet

Bei der jährlichen Untersuchung des Portalkrans, der im Mainhafen Wertheim für den Umschlag von Schütt- und Stückgütern genutzt wird, waren Mängel festgestellt worden, die eine Reparatur unumgänglich machten.

Bei einem Kran, der rund ein halbes Jahrhundert in Betrieb ist, gab es natürlich die Überlegung, ob es sinnvoller ist, ein Neugerät anzuschaffen, oder eine umfangreiche Grundsanierung vorzunehmen, so Helmut Wießner, Geschäftsführer des Zweckverbandes Mainhafen Wertheim, dem der Kran gehört.

Das Thema wurde bei den Mitgliedern des Zweckverbands kontrovers diskutiert. Ein neuer Mobilkran hätte zwischen 1,3 und 1,5Mio. € gekostet und die Wartezeit bis zur Auslieferung hätte dem Vernehmen nach rund 1,5 Jahre gedauert.

Für Udo Fürst, zuständiger Geschäftsführer von Honeck-Waldschütz Energie, dem Mieter des Krans und vor Ort zuständig für den Hafen, war dies entschieden zu lange. Ihm war in erster Linie wichtig, »wieder flott mit dem Kran arbeiten zu können.«

Letztlich kamen die Mitglieder des Zweckverbandes überein, dass eine Grundsanierung des vorhandenen Umschlaggeräts, das eine Tragfähigkeit von bis zu 20t hat, die sinnvollste und nachhaltigste Lösung wäre. Die Kosten dafür beliefen sich auf rund 750.000€.

Den Zuschlag bekam die Firma ­Cranetech. Im Zuge der Arbeiten, die beinahe drei Monate lang in Anspruch nahmen, hat der Kran eine komplett neue Elektrosteuerung inklusiver neuer Kabel erhalten. Darüber hinaus wurden die Bremsen überholt und Neulagerungen aller Seilrollen installiert. Ferner wurden die Stahlbauteile erneuert und das Umschlaggerät neu angestrichen. Somit strahlt der Kran nun auch von außen in einem neuen Glanz.

Im vergangenen Jahr wurden im Mainhafen Wertheim insgesamt knapp 83.000t Güter wasserseitig umgeschlagen. Beinahe die Hälfte davon entfiel auf den Getreideumschlag (rund 40.000t). Mineralien und Glasrohstoffe fielen mit knapp 18.500t ebenfalls ins Gewicht. Hier gab es einen Zuwachs von fast 5.000t gegenüber dem Vorjahr. Auch der Umschlag von Eisen und Stahl sowie von Dünger legte zu auf 6.121t (2018: 3.617t) beziehungsweise auf 5.888t. (2018: 3.617t). Inklusive des Lager- und Landumschlags wurden im Mainhafen 2019 insgesamt 138.725t Güter bewegt.

Im trimodal angebundenen Wertheimer Hafen steht ein Kai mit einer Gesamtlänge von 300m zur Verfügung, an dem ein Gleis angeschlossen ist. Die Freilagerfläche ist mit 23.000m2 angegeben, die der überdachte Lagerfläche mit 5.000m2.