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Eigentlich ist die »Maritime Industry« (MI) in Gorinchem in den Niederlanden traditionell für Mai vorgesehen. Wegen der Corona-Pandemie wurde die Messe in den Oktober verlegt. Das Oberthema ist die »Transformation in der Binnenschifffahrt«

Unter Anwendung eines umfassenden Hygienekonzeptes und dessen Einhaltung ist nun die Maritime Industry auf den 13., 14. und 15. Oktober in der Evenementhal in Gorinchem fixiert. An Themen mangelt es freilich nicht: neue Gesetzgebung, gestiegene Umweltanforderungen, Modal Shift, Personalmangel, Smart Shipping und Digitalisierung sind nur einige Stichworte für Aussteller und Besucher. Die Veranstalter fassen das alles zusammen unter »Transformation in der Binnenschifffahrt«.

Die maritime Zunft der Niederlande, zudem auch 14 Aussteller aus Deutschland, zeigt von A wie Antrieb bis Z wie Zulieferer das gesamte Spektrum der Technik und Logistik auf Flüssen und Kanälen und in Häfen und Umschlagzentren. Neben den bekannten Ausstellern in den Messehallen fordern der »Pavillon der Zukunft« und das so genannte »Wissenstheater« die Aufmerksamkeit der Besucher.

Der »Pavillon der Zukunft«, der in Zusammenarbeit mit Smash Smart Shipping (Rijkswaterstaat) eingerichtet wurde, konzentriert sich auf die Zukunft der Binnenschifffahrt. Aussteller wie Smash Smart Shipping, Sendo Shipping, die Maritime Academy und Koedood präsentieren alles, was mit Nachhaltigkeit, aber auch mit der Sicherheit der Binnenschifffahrt zu tun hat.

Über aktuelle Angelegenheiten der Binnenschifffahrt wie die Digitalisierung, aber auch über die neuen Rechtsvorschriften informieren Experten im »Wissenstheater«. Dieses Forum steht den Besuchern kostenfrei zur Verfügung. Auch hier läuft das Motto »Transformation in der Binnenschifffahrt« wie ein roter Faden durch das Seminarprogramm. Hier befassen sich Experten der Binnenschifffahrt mit aktuellen Entwicklungen und Themen wie Digitalisierung, neue Emissionsanforderungen der Stufe V, Ökologisierung, Personalmangel und Modal Shift, Smart Shippping und autonomes Fahren.

Hygiene und Abstand

Nicht zu vermeiden war für die Organisatoren, dass auch das Stichwort Corona die Abläufe auf der Messe mit bestimmt. So gilt als Voraussetzung, dass sich Messebesucher zuvor registrieren lassen müssen. Nur wer bestätigt, keine Covid-19-Symptome zu haben, kann in die Messehallen und an den Vorträgen teilnehmen. Bianca van Grinsven betont im Namen der Maritime Industry: »Sobald man drinnen ist, kann man sich frei über die Ausstellungsfläche bewegen. Natürlich nutzen wir den Abstand von 1,5m an allen Standorten auf dem Ausstellungsgelände.« Es sei auch möglich, sich innerhalb und außerhalb der Ausstellung verantwortungsbewusst zu vernetzen. Darüber hinaus würden eine Reihe von Hygienemaßnahmen ergriffen. Dazu gehört beispielsweise die Zuteilung von Eintrittszeiten bei der Anmeldung. Die Verweildauer auf dem Messeparkett wird nicht begrenzt.

Corona-konform ist auch der Einsatz der Smart Badge-Technologie. Dieses bereits auf ähnlichen Veranstaltungen eingesetzte System ermöglicht das kontaktlose Scannen von Informationen auf den Ständen der Aussteller. Mit dem digitalen Ausweis gibt es eine elektronische Alternative zum Händeschütteln oder zum Austausch von Visitenkarten. Am Ende des Besuchs erhält der Besucher eine E-Mail mit einer Übersicht aller Aussteller, die er aufgesucht beziehungsweise gescannt hat. Anhand des bei der Anmeldung hinterlegten Interessenprofils erhält der Besucher auch weitere zutreffende Informationen, selbst ohne ein »Face-to-Face-Gespräch (mit 1,5m Abstand) geführt zu haben.

Branche sehnt sich nach Treffen

Die Messeorganisatoren haben sich im Vorfeld der neu terminierten Veranstaltung in Fachkreisen umgehört. Das Bedürfnis nach einem Wiedersehen und das Vertrauen in die Organisation der Messe, dies auf eine sichere Art und Weise zu organisieren, kam dabei deutlich zum Vorschein. »Die Branche hat sich schon lange nicht mehr treffen können. In den Gesprächen mit den Besuchern wurde deutlich, dass die Messe eine wichtige Rolle spielen wird, um die Innovationen auf dem Markt zu entdecken, das Netzwerk zu stärken und das Wissen zu erweitern«, van Grinsven. Die Messe seisowohl wirtschaftlich als auch persönlich wichtig.

Letztlich wurde auch die Technik in den Messehallen optimiert. »Der Schwerpunkt liegt nicht nur auf der Einhaltung der physischen Distanz und der Desinfektion, auch die Belüftung der Halle ist sehr wichtig. Die Lüftungsanlagen in der Halle, die im Herbst 2018 neu installiert worden waren, sollen die Luft aus dem Inneren entfernen und frische Außenluft in die Ausstellungshalle blasen. »Mit der Einigung über die Maßnahmen mit der Gemeinde Gorinchem und den Sicherheitsbehörden sehen wir keine Hindernisse für einen sicheren Ausstellungsbesuch. Wir gehen mit Volldampf voran«, sagt van Grinsven.
Hermann Garrelmann