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Die Wasserstände an der Donau sind zuletzt auf ein dramatisch niedriges Niveau gefallen. Vertreter der Binnenschifffahrt fordern dringend Hilfsmaßnahmen des Bundes und ein Entgegenkommen in den Häfen

Besonders betroffen war der Flussabschnitt zwischen Regensburg und Passau. Am Pegel Pfelling wurden zuletzt nur noch rund 2,40 m gemessen, der normale Wert liegt zwischen 3,60 m und 3,80 m. Damit näherte sich der Pegel seinem historischen Tiefstand von 2,28 m an, der im August 2018 gemessen wurde.

Der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB) fordert angesichts dieser massiven Beeinträchtigungen den schnellstmöglichen Ausbau der Donau, wie er im Bundesverkehrswegeplan 2030 im sogenannten »Vordringlichen Bedarf« verankert sei. Die Wasserführung sei in den vergangenen Jahren immer schlechter geworden, teils gebe es drastische »Sprünge«. Dass sich die Pegelstände an der Donau nach dem extremen Niedrigwasser vor zwei Jahren wieder ihrem Rekordtief näherten, zeige, wie dringend der Handlungsbedarf sei.

Nötig sei jetzt eine deutliche Reaktion des Bundes, sonst werde sich die Donau zu einem »Totalausfall« für den Verkehrsträger Binnenschifffahrt entwickeln, heißt es beim BDB. »Eine Entschärfung dieser Situation muss mit flussbaulichen Maßnahmen schnellstmöglich vorgenommen werden, damit die Unternehmen in der Binnenschifffahrt langfristige Planungssicherheit bekommen und die Versorgungssicherheit der Industrie nicht gefährdet wird«, sagt Friedrich Weigert, Vize-Präsident des BDB und Chef der Kühne+Nagel Euroshipping.

Denn für die Binnenschifffahrt hat das Niedrigwasser dramatische Folgen: Die Schiffe sind zum Teil nur noch mit einem Viertel der möglichen Ladungsmenge unterwegs. Regulär kann ein 110 m langes Güterbinnenschiff rund 1.600 t an Fracht befördern. Derzeit sind es etwa 1.200 t weniger, um Grundberührungen zu vermeiden. Zusätzlich entstünden neben dem größeren Aufwand für die Planung der Transporte deutlich höhere Kosten für das Leichtern der Schiffe.

Insbesondere der 69 km lange Donauabschnitt zwischen Straubing und Vilshofen limitiert die Binnenschifffahrt im süddeutschen Raum. Das bayerische Kabinett hatte sich im Februar 2013 für den sogenannten »sanften« Donauausbau nach der Variante »A« ausgesprochen. Auf die Umsetzung der damit verbundenen Maßnahmen warte man jedoch bis heute vergeblich.