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US-Investoren haben insgesamt 40 Binnen-Doppelhüllentanker mit geringem Tiefgang bei Concordia Damen bestellt. Sie sind für den Einsatz im Rheingebiet konzipiert, werden von Shell gechartert und von der niederländischen VT Group bereedert

Die 110 m langen Doppelhüllentanker sollen mit Gasmotoren (LNG) angetrieben werden und bei einer Tragfähigkeit von 2.800 t gegenüber herkömmlichen Typen mit einem deutlich verringerten Tiefgang von 3,25 m auskommen. Damit sollen sie selbst bei Niedrigwasser noch den Rhein und andere europäische Wasserstraßen befahren können, teilte Damen Concordia zu einen der größtem Aufträge in der Unternehmensgeschichte mit.

Die Schiffsentwurf basiert auf dem Öko-Tanker-Design »Parsifal« von Damen. Ingesamt passen in die acht Tanks gut 3.000m3 bei einem maximalen Tiefgang von 5,05m. Über den Preis hüllt sich Damen in Schweigen. Zuletzt hatte die niederländische Werft den Koppelverband »Reinhold Deymann« für die gleichnamige Reederei aus Haren/Ems abgeliefert, der allerdings vornehmlich Kohle transportieren soll.

Mineralöl-Produkte an Bord

Die neuen Schiffe sollen vornehmlich Mineralöl-Produkte aus den ARA-Seehäfen Antwerpen, Amsterdam und Rotterdam über den Rhein und das Kanalsystem ins Hinterland transportieren.

Der Bau der 40er Serie beginnt laut Concordia Damen bereits im Dezember dieses Jahres. Die Auslieferung des ersten Schiffes ist für November 2021 geplant. Danach folgt nach Angaben der Werft monatlich ein weiteres Schiff, das letzte im Dezember 2024.

»Concordia Damen hat eine nachgewiesene Erfolgsbilanz beim Bau effizienter und nachhaltiger Schiffe«, sagt Martin van Veen, Fracht-Manager bei Shell. »Der geringe Tiefgang ist für uns von großer Bedeutung.« Über die Vertragsmodalitäten wurde zunächst nichts bekannt.

J.P Morgan ist seit Jahren als Investor in der Schifffahrt aktiv, in der Binnenschifffahrt ist der US-Investmentfonds bislang aber nicht in Erscheinung getreten. »Wir freuen uns, mit Shell und Concordia Damen bei diesem innovativen und nachhaltigen Binnenschifffahrtsprojekt zusammenarbeiten zu können«, wird Andy Dacy, Global Head of Transportation bei J.P. Morgan Asset Management, zitiert.

Shell hingegen ist ein Großkunde der Binnenschifffahrt. Das letzte bekanntgewordene Großprojekt betraf vor vier Jahren den geplanten Bau von 15 Dual-Fuel-Tankern bei Veka, die LNG transportieren und überwiegend Gas als Kraftstoff nutzen sollten. Von dem Vorhaben war allerdings nach der Ablieferung des ersten Schiffes »RPG Stuttgart« nicht mehr viel zu hören.

Bei dem aktuellen Auftrag soll die niederländische VT Group, aktiv im Mineralöl- und Tankergeschäft, das technische Management für die Schiffe übernehmen.. Das Hamburger Unternehmen Marlow soll als weltweit tätiger Crewing-Spezialist die Besatzungen stellen.
Krischan Förster