Die »Europa 1« wurde bei der Werft Neckar-Bootsbau Ebert gefertigt © Feuerwehr Kehl
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Im Hafen Straßburg ist es in der Nacht zu einem Großbrand gekommen. Auf dem Gelände der IT-Firma OVH Cloud war ein Feuer ausgebrochen, an dessen Bekämpfung auch das Pumpenboot »Europa 1« mitwirkte.

Nach Angaben einer französischen Tageszeitung ist die IT-Firma spezialisiert auf das Hosten von Computerdaten. Als Resultat des Brandes seien viele französische Internetseiten heute Morgen vorübergehend nicht erreichbar gewesen, hieß es.

Bis zu 10 m hoch seien die Flammen aus dem Gebäude geschlagen, hieß es. Rund 100 Einsatzkräfte waren ausgerückt, um das Feuer unter Kontrolle zu bekommen. Nach sechs Stunden sei ihnen dies gelungen, verletzt wurde niemand. Auch Feuerwehrleute aus Kehl waren beteiligt. Die Einsatzkräfte steuerten das deutsch-französische Pumpenboot »Europa 1«, dessen Aufgabe es war, die Feuerwehrleute mit Wasser aus dem Rhein zu versorgen.

Das 2007 in Dienst gestellte Schiff ist 23 m lang, 6,20 m breit, 40 Stundenkilometer schnell und mit acht Mann Besatzung voll einsatzfähig: Finanziert wurde die bei Neckar-Bootsbau Ebert gefertigte, 2,5 Mio. € teure Einheit durch die Europäische Union, mehrere französische Gebietskörperschaften und das Land Baden-Württemberg.

Ihren Liegeplatz hat die »Europa 1« im Straßburger Nord-Hafen, etwa 4 km von der Feuerwache Kehl entfernt. Bis zu acht Stunden würde es im Brandfalle dauern, bis ein Löschboot aus Mannheim oder Basel auf dem Rhein zwischen Straßburg und Kehl eintreffen würde, heißt es.

Eigentlich sollte am Morgen eine Übung zum Katastrophenschutz im Hafen Straßburg stattfinden. Da aber wenige Stunden zuvor der Ernstfall eingetreten war, wurde das Vorhaben abgesagt.

Doch schon morgen steht eine weitere Übung an. Simuliert wird ein schwerer Unfall bei der Firma Trendi, die auf die Verbrennung von Sondermüll spezialisiert ist. Im Fokus steht die  allgemeine Mobilisierung der verschiedenen Akteure, die im Katastrophenfall am Hafen tätig werden, insbesondere des französischen Staates, der Stadt Straßburg, des Regierungspräsidiums Freiburg und der am Hafen ansässigen Industrieunternehmen.