Der Frachter Maas erhält einen Wasserstoffantrieb. Foto: Holland Shipyards Group
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Der Frachter »Maas« erhält bei der Holland Shipyards Group (HSG) einen Wasserstoffantrieb. Auch Future Proof Shipping (FPS) ist bei dem Projekt mit im Boot. Der Umbau startet im dritten Quartal und soll noch in diesem Jahr abgeschlossen werden.

Beide Unternehmen sind eine Partnerschaft eingegangen, um die Umrüstung des Schiffes auf den emissionsfreien Wasserstoffantrieb in Angriff zu nehmen. Nach Abschluss einer monatelangen Energieprofilierung werde das 110 m x 11,45 m große Binnencontainerschiff im dritten Quartal auf der Werft der Holland Shipyards Group in Hardinxveld umgerüstet und soll bis Dezember dieses Jahres zu 100 % mit Wasserstoffantrieb fahren, teilten die Unternehmen mit.

Umfangreiche technische Arbeiten

Die Nachrüstung bedeutet, dass die interne Verbrennungstechnologie durch Wasserstofftechnologie ersetzt wird, sowohl der Hauptmotor als auch das Getriebe entfernt werden und ein neues modulares Antriebssystem installiert wird. Dieses wird aus Elektromotoren, Wasserstofftanks, einem PEM-Brennstoffzellensystem (notwendig für die Umwandlung von Wasserstoff in Strom) und einem Batteriesystem bestehen. Die Druckwasserstofftanks, die Brennstoffzellen und das Batteriesystem sind separate Einheiten, die zu Wartungs- oder Austauschzwecken ausgebaut werden können.

Das Wasserstoff- und Brennstoffzellensystem wird im Frachtraum des Schiffes installiert, wobei der Wasserstoff über dem Brennstoffzellensystem in zwei 40-Fuß-Containern untergebracht wird (ca. 1.000 kg bei 300 bar). Das Brennstoffzellensystem soll dreifach redundant sein, mit einer Leistung von 825 kW (zur Versorgung des Antriebs und der Hilfsenergie) und einem 504 kWh Lithium-Ionen-Batteriepaket für Peak Shaving, Sekundär- und Überbrückungsstrom. Das System wird eine 750-V-Gleichstromschiene und einen E-Motor für den Antrieb enthalten.

Treibhausgasemissionen werden deutlich reduziert

Nach ihrer Wiederinbetriebnahme wird soll die »Maas« weiterhin Container zwischen Rotterdam und Antwerpen transportieren und die Treibhausgasemissionen um 2.000 CO2e-Tonnen jährlich reduzieren.

Dieses innovative Projekt wird mit Mitteln der niederländischen RVO (Subsidie Duurzaam Scheepvaart), dem Interreg-Nordseeprogramm (über das ZEM Ports NS-Projekt) und einem Förderprogramm für nachhaltige Binnenschifffahrt des Rotterdamer Hafens unterstützt, das vom Expertise en InnovatieCentrum Binnenvaart (EICB) durchgeführt wird.