Hafen Wien
© Hafen Wien / Redl
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Der Hafen Wien hält Ergebnis und Umsatz trotz Corona-Krise auf stabilem Niveau. Vor allem das Containergeschäft legt zu, allerdings nur über die Bahn.

Der Hafen Wien ist mit den Häfen Freudenau, Albern und dem Ölhafen Lobau ist er das größte Güterverkehrszentrum in Ostösterreich. »Der konsequente Hafenausbau der letzten Jahre hat sich bezahlt gemacht, die Bilanz für 2020 ergibt trotz der Corona-Krise ein sehr gutes Ergebnis«, so Wien Holding-Chef Kurt Gollowitzer.

2020 konnte ein Umsatz von 36,8 Mio. € (+1 %) und ein Betriebsergebnis – dank eines Sondereffekts – von 4,5 Mio. € (+28 %) erwirtschaften. Zum guten Ergebnis hätten operativ maßgeblich die WienCont und der Bereich Hafenbetrieb der Business Unit Massen- & Schwergut beigetragen, heißt es.

Im Jahr 2020 wurden Investitionen der Hafen Wien-Gruppe von über 12 Mio. € getätigt. Dazu zählten der Bau des Hafentores in Albern (Fertigstellung 2022), Softwarelösungen im operativen Bereich, Zukäufe von Containern, Infrastrukturmaßnahmen sowie eine weitere Solaranlage im Hafen Freudenau.

Der Terminalbetreiber WienCont wickelte rund 428.000 Containerumschläge ab (2019: 376.000) – eine Steigerung um rund 14%. »Mit namhaften Zug-Operateuren und Reedereien konnten langfristige Verträge abgeschlossen werden«, so Doris Pulker-Rohrhofer, technische Geschäftsführerin des Hafen Wien. Mehr als 110 Containerzüge pro Woche pendeln zwischen dem Hafen Wien und den europäischen Güterverkehrszentren. Zudem wurden zusätzliche Verbindungen geschaffen: Seit 2020 verkehren verstärkt Verbindungen von und nach Rotterdam mit zehn Zügen pro Woche.

Zum Kerngeschäft des Hafen Wien zählt die Business Unit Autoterminal, welche von den wirtschaftlichen Auswirkungen infolge der weltweiten Krise in der Autoindustrie am stärksten getroffen wurde. Der Rückgang schlug sich im Auslastungsgrad der Flächen nieder. Die durchschnittliche Auslastung der Autoflächen lag für 2020 bei 89,2% (2019: 95,0%). Im Jahr 2020 wurden 41.400 Fahrzeuge gezählt (2019: 64.000), das entspricht etwa einem Sechstel der gesamten PKW-Neuzulassungen in Österreich.

Der wasserseitige Umschlag sank in den drei Frachthäfen Freudenau, Albern und Lobau allerdings um 24% auf 867.676 t. Durch die Restriktionen im Zuge der Corona-Krise stiegen hingegen die Hafeneinnahmen, unter anderem durch liegende Kreuzfahrtschiffe. Der Umsatz wuchs signifikant um 30%.