Vorstellung von »Volodrone« in Berlin (v.l.): Stefan Klocke, Vorsitzender des Beirats von Volocopter, Andreas Scheuer, Deutscher Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Patric Hoffmann, Head of New Business Models von DB Schenker, und Christian Bauer, Chief Commercial Officer von Volocopter © Volocopter
Vorstellung von »Volodrone« in Berlin (v.l.): Stefan Klocke, Vorsitzender des Beirats von Volocopter, Andreas Scheuer, Deutscher Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Patric Hoffmann, Head of New Business Models von DB Schenker, und Christian Bauer, Chief Commercial Officer von Volocopter © Volocopter
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Um in abgelegene oder schwer erreichbare Gebiete Waren schnell und emissionsfrei zu liefern, entwickeln DB Schenker und Volocopter eine autonome Frachtdrohne. Diese haben sie vor Kurzem in Berlin vorgestellt

Anlässlich der Nationalen Luftfahrtkonferenz am Flughafen Berlin-Brandenburg haben der Logistikdienstleister DB Schenker und das Luftfahrtunternehmen Volocopter gemeinsam eine Schwerlastdrohne vorgestellt. Die »VoloDrone« ist ein Fluggerät, das autonom und elektrisch betrieben kann. Bei einer Reichweite von bis zu 40 km transportiert die Drohne bis zu 200 kg Ladung.

Jochen Thewes, CEO von DB Schenker: »Unsere Kunden fordern saubere, schnelle und innovative Lösungen für ihre Lieferketten. Wenn die Infrastruktur für herkömmliche Transportmittel überlastet oder nicht vorhanden ist, bieten Frachtdrohnen eine Chance, Logistikwege ganz neu zu denken. Die logistischen Anwendungsmöglichkeiten sind grenzenlos. Durch unsere Partnerschaft mit Volocopter wird aus dieser Vision Stück für Stück Realität. Der Transport mit Drohnen wird zunehmend greifbar. Die Nationale Luftfahrtkonferenz bietet uns eine sehr gute Gelegenheit, der deutschen Politik live einen Eindruck davon zu geben.«

Florian Reuter, CEO von Volocopter, ergänzt: »Unsere VoloDrone wird dort zum Einsatz kommen, wo klassische Transportmöglichkeiten ans Limit stoßen – ob in der Logistik, dem Bauwesen oder der Landwirtschaft. Unsere zehnjährige Flugerfahrung und unser fortgeschrittener Zertifizierungsprozess mit der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) birgt dabei besondere Synergien für all unsere Fluggeräte. Mit DB Schenker haben wir einen führenden Logistikpartner an der Seite, mit dem wir unsere VoloDrone für eine kommerzielle Nutzung im Logistikbereich vorbereiten.«

Bis zu 200 kg »im Gepäck«

Die auf der Nationalen Luftfahrtkonferenz am Boden ausgestellte VoloDrone ist ein Testfluggerät von Volocopter mit einem ersten Beispiel für ein Transportbehältnis von DB Schenker. Im kommerziellen Betrieb wird sie bis zu 40 km Distanz zurücklegen können. Der Durchmesser beträgt 9,15 m und die Höhe 2,15 m.

Das eigene Gewicht der VoloDrone beträgt 600 kg mit einer Zuladung von bis zu 200 kg. Der Betrieb erfolgt vollelektrisch und außer Sichtweite autonom. Die Drohne kann senkrecht starten und landen. Der Erstflug fand 2019 statt. Seither werden den Angaben zufolge regelmäßige Tests auf verschiedenen Flugfeldern in Süddeutschland durchgeführt.

Inseln, Schiffe, Berge

Logistische Anwendungsbereiche der Schwerlastdrohne sind perspektivisch insbesondere anderweitig schlechter oder nur langsamer erreichbare Orte, beispielsweise Inseln, Land-zu-Schiff-Lieferungen, Transport in die Berge oder vom Straßennetz abgeschnittene Orte nach Naturkatastrophen. Auch Innenstadtbelieferungen sind vorstellbar.

DB Schenker ist seit 2020 an Volocopter als Investor beteiligt. Jochen Thewes ist Mitglied des Beirats. Ziel ist die Weiterentwicklung und Markteinführung der VoloDrone für die Logistikindustrie. DB Schenker testet laut eigenen Angaben »weltweit zahlreiche innovative und zukunftsweisende Technologien, um die Angebote für Kunden noch flexibler und klimafreundlicher zu gestalten und Lärm- sowie Schadstoffemissionen weiter zu reduzieren«.