Die von Imperial übernommene Binnenschiffsflotte hat ein positives Ergebnis abgeliefert © HGK
Die von Imperial übernommene Binnenschiffsflotte hat ein positives Ergebnis abgeliefert © HGK
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Mit 10,3 Mio. € hat die Kölner HGK-Gruppe ihr Rekordergebnis von 2019 eingestellt – trotz der Corona-bedingten Einbußen in allen Transport- und Umschlagsegmenten. Denn die noch junge Shipping-Sparte hat positive Zahlen abgeliefert. Von Krischan Förster

Rein operativ war 2020 kein einfaches Jahr. Beinahe alle Marktsegmentewaren durch die Corona-Krise massiv negativ beeinflusst. Dennoch zeigt sich Uwe Wedig, Vorstandschef der Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK) zufrieden mit dem Ergebnis. Und mit dem Schlagzeilen-trächtigen Kauf der Imperial Shipping war es zudem ein ganz besonderes Jahr.

Der Umsatz der HGK AG mit den operativen Geschäftsbereichen Netz, Technik und Immobilien belief sich im Jahr 2020 auf 71,2 Mio. € nach 75,4 Mio. € im Vorjahr. Der Einfluss der Corona-Pandemie habe sich in diesem Geschäftsbereich in Grenzen gehalten. Der Umsatzrückgang im Vergleich zum Vorjahr sei vor allem auf Einmaleffekte im Immobilienbereich zurückzuführen.

Deutlichere Einbußen meldet die HGK dagegen bei den Umschlagleistungen der Logistik-Beteiligungen der HGK. Im Geschäftsbereich HGK Logistics and Intermodal (ehemals neska-Gruppe) wurden annähernd 1 Mio. t Güter weniger transportiert und umgeschlagen (6,25 Mio. t gegenüber 7,18 Mio. t in 2019). Bei der 100 %-igen Tochtergesellschaft HTAG waren es 8,33 Mio. t nach 10,06 Mio. t) im Jahr zuvor. Die RheinCargo, ein Joint Venture der HGK mit den Neuss Düsseldorfer Häfen, musste insbesondere im Schienengüterverkehr ein deutliches Minus verbuchen und transportierte nur 18,63 Mio. t gegenüber 21,86 Mio. t.

Der Umschlag in den sieben Häfen der RheinCargo war mit 15,25 Mio. t (Vorjahr 15,99 Mio. t) und einem Minus von rund 740.000 t weniger stark von der Corona-bedingten Wirtschaftskrise betroffen. Anders dagegen die HGK Shipping, die aus dem Kauf der rund 300 Schiffe zählenden Flotte der Imperial Shipping im August 2020 hervorgegangen ist. Die neue 100 %-ige Tochtergesellschaft habe einen positiven Beitrag zum Gesamtergebnis geleistet, heißt es. Der Umsatz lag im Berichtsjahr bei rund 248 Mio. €. An die HGK wurden immerhin knapp 3 Mio. € abgeführt.

Trotz der Rückgänge bei den Umschlag- und Transportmengen in allen operativen Bereichen konnte die HGK AG das Geschäftsjahr 2020 exakt auf Vorjahresniveau abschließen und erreichte ein Ergebnis von 10,3 Mio. €.

Für Vorstandschef Wedig markieren der Erwerb und die Integration der HGK Shipping ein wichtiges Element für die Entwicklung der HGK zu einer integrierten Logistikgruppe. Ziel ist es, Transport- und Logistikleistungen über die gesamte Strecke des kombinierten Verkehrs anzubieten und den kompletten Modal Split zu bedienen. Dieses Potenzial soll für bestimmte Gütergruppen und Industriebereiche künftig noch stärker genutzt werden, heißt es, nicht zuletzt durch den klugen Einsatz digitaler Instrumente und Prozesse. Anfang 2022 soll der Vorstand daher um um das Ressort eines COO (Chief Operating Officer) erweitert werden.