Die »Adelina D« im Nord-Ostsee-Kanal (NOK) bei Rendsburg
© Wägener
Print Friendly, PDF & Email

Nach einem schwierigen Jahr 2020 ist der Nord-Ostsee-Kanal (NOK) mit verbesserten Transitzahlen wieder auf Wachstumskurs.

Wie die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (GWDS) mitteilte, wurden im ersten Halbjahr insgesamt 41,77 Mio. t Ladung auf der künstlichen Wasserstraße transportiert. Zum gleichen Zeitpunkt des vergangenen Jahres – in dem insgesamt Rückgänge verzeichnet wurden – bedeutet das ein Plus von 14,5%. Auch bei der Anzahl der Schiffe im Kanal gab es eine Steigerung: um 8,8% auf 13.429 Passagen. Die Bruttoraumzahl, das Ladevolumen eines Schiffes, stieg im ersten Halbjahr um 16,2 % auf 64.512.960.

Die stärksten Anstiege gab es im zweiten Quartal dieses Jahres, betonte die GWDS. Die Ladungsmengen stiegen in diesem Zeitraum im Vergleich zum Vorjahresquartal um 38,6%, die Schiffsanzahl um 28,3% und die Bruttoraumzahl um 42,9%. Insbesondere im Juni ging es den Angaben zufolge deutlich nach oben mit Zuwächsen bei den Ladungsmengen von 43,9%, bei der Schiffsanzahl um 32,9% und bei der BRZ um 45,3%. Im Durchgangsverkehr liegt die transportierte Ladungsmenge bei 38.734.583 t; ein Plus um 15,5%

GWDS-Präsident Hans-Heinrich Witte begründete das Wachstum mit den »wieder ansteigenden Umschlagmengen in den deutschen Seehäfen«, sich positiv auf den Kanal ausgewirkt hätten. »Zusätzlich tragen die Aussetzung der Befahrungsabgabe, die hohen Bunkerpreise und verlässliche Schleusen dazu bei, dass die Reeder und Charterer den Nord-Ostsee-Kanal im Vergleich zur Skagenroute bevorzugt wählen«, so Witte weiter.

Die Modernisierung der Infrastruktur des Kanals ist laut GWDS im ersten Halbjahr »planmäßig vorangeschritten«. Hierzu zählen insbesondere die Aktivitäten zum Bau der 5. Schleusenkammer in Brunsbüttel, der Ausbau der Oststrecke und vorbereitende Arbeiten zum Ersatzneubau der Levensauer Hochbrücke. »Eine aktuelle Studie des Kieler Instituts für Weltwirtschaft zeigt, dass den hohen Investitionskosten ein noch höherer Nutzenfaktor gegenübersteht und deshalb der eingeschlagene Weg zur Erneuerung der Infrastruktur des NOK unbedingt fortgesetzt werden muss«, heißt es aus der Behörde.