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Neue Verbindungen für den Güter- und Personenverkehr und optimiere Hinterland-Anbindungen im südlichen Ostseeraum – das ist das Ergebnis des »South Baltic Transport Loops«-Projekts.

Das von der Europäischen Union geförderte und von HPC Hamburg Port Consulting entwickelte, länderübergreifende Projekt »South Baltic Transport Loops« (SBTL) hat unlängst seine Abschlusskonferenz in Kopenhagen abgehalten. Mit dem Ziel, die Entwicklung kleinerer und mittelgroßer Häfen im südlichen Ostseeraum zu unterstützen, wurden den Angaben zufolge »eine Reihe wichtiger neuer Seeverbindungen geschaffen«.

Das Hauptaugenmerk der Projektpartner, der Elblag, Karlshamn, Mukran und Roenne sowie das Schifffahrtsforschungszentrum Klaipeda, liegt auf der Entwicklung und Umsetzung neuer Liniendienste und Schiffsverbindungen für den Container-, Massen- und Stückguttransport sowie Fährdienste. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Verbesserung der intermodalen Hinterlandanbindung der Häfen.

HPC hat das Projekt 2016 entwickelt, die Förderung beantragt und koordiniert es seit 2018. Olaf Zeike, Senior Consultant bei HPC und verantwortlicher Projektleiter, zieht eine positive Bilanz: »Mit den durch das SBTL-Projekt geförderten Aktivitäten sind die Weichen für eine nachhaltige Entwicklung der Partnerhäfen im südlichen Ostseeraum gestellt worden. Trotz Corona-bedingter Verzögerungen können wir stolz auf die Teamleistung sein, die in den am Projekt beteiligten Ländern erbracht wurde.« Die Liste der Neuerungen und Verbesserungen kann sich sehen lassen.

Insgesamt wurden bisher drei neue Verbindungen im Güterverkehr eingerichtet: Zum Bau der »Ostseebrücke« für den Containerverkehr zwischen Europa und China wurde eine regelmäßige Verbindung eingerichtet, die mehrmals wöchentlich zwischen dem Hafen Mukran (Saßnitz) auf Rügen und Baltysk verkehrt. Letzteres gehört zum russischen Kaliningrader Gebiet und ermöglicht den Anschluss an die neue Seidenstraße per Bahn von und nach Xi’an China.

Mit der Schaffung einer neuen Verbindung zwischen Mukran und Karlshamn im Februar 2021 erhielt auch der südschwedische Hafen Zugang zur neuen Seidenstraße. Zwischen dem südschwedischen Hafen Ystad und Mukran wurden zudem neue Fährverbindungen eingerichtet, die mit bis zu zwei Abfahrten täglich im Sommer dem erwarteten Anstieg des Fremdenverkehrs Rechnung tragen sollen, was für den Personenverkehr und den Tourismus von besonderer Bedeutung ist.

Zwischen Roenne auf der Insel Bornholm und Mukran konnte auf einen ganzjährigen Fährbetrieb umgestellt und die Zahl der wöchentlichen Abfahrten erhöht werden. Was den Fährdienst zwischen Karlshamn und Klaipeda, Litauen, betrifft, so wurde nicht nur die Frequenz erhöht, sondern auch die Hafenkapazität erweitert und für den Einsatz größerer Fähren vorbereitet, so die Projektbeteiligten.

Zur Verbesserung Hinterlandanbindung seien zudem Buslinen in den Häfen von Karlshamn und Mukran optimiert worden. Auch die Eisenbahn-Hinterlandanbindung für den Containertransport zu und von den Häfen von Karlshamn und Mukran wurde verbessert.

»Mukran ist der nächst gelegene deutsche Hafen zu Schweden, Bornholm, Finnland, Russland und den Baltischen Staaten und dient als Tor zu Westreuropa«, sagt Helmut Seilert, Senior Manager Business Development & Logistics, Fährhafen Sassnitz GmbH. »Dank des Projekts ermöglicht die verbesserte Hinterlandanbindung für den Güterverkehr den umweltfreundlichen Transport auf der Schiene von der Ostsee zu zahlreichen Zielen in Deutschland und nach Rotterdam.«

Das Projekt »South Baltic Transport Loops« wurde im Rahmen des Programms Interreg South Baltic aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) finanziert. Interreg ist eines der wichtigsten Instrumente der Europäischen Union (EU) zur Förderung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit durch Projektfinanzierung. Das Programm zielt darauf ab, gemeinsame Lösungen u.a. in den Bereichen Verkehr und Nachhaltigkeit zu finden. So befassen sich unter dem Stichwort »Blaues Wachstum« geförderte Projekte mit dem wirtschaftlichen Potenzial der Ostsee für Wirtschaftswachstum und Beschäftigung an den Ostseeküsten.