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Mehr als 20 Jahre lag das ehemalige Minensuchboot »Atlantis« im Alberthafen Dresden. Nun wird das Schiff verschrottet.

Wie die Sächsischen Binnenhäfen Oberelbe GmbH (SBO) wurde die »Atlantis« letzte Woche mit zwei hafeneigenen Kränen per Tandemhub aus dem Hafenbecken gehoben und an Land gesetzt, wo nun anschließend der Rumpf fachgerecht zerlegt und entsorgt wird.

Bereits seit einigen Wochen seien umfangreiche Vorbereitungsmaßnahmen von der SBO in Zusammenarbeit mit der im Hafen ansässigen Firma Scholz Recycling für die Verschrottung getroffen worden.

Nachdem das Schiff bereits mehrere Havarien im Hafen erlitten hatte, sei der finale Hub aus dem Hafenbecken »alles andere als einfach« gewesen, so die SOB. Die größte Herausforderung habe darin bestanden, das unbekannte Gewicht des Schiffes einzuschätzen, damit die zwei Hafenkräne es im Tandem heben konnten.

Dazu wurde das ehemalige Minensuchboot drei Monate lang durch die Recycling-Firma komplett entkernt. Nach Abschluss der Arbeiten wog die »Atlantis« dann knapp 80 t und konnte an Land gehoben werden.

Schrottplatz statt Museum

Seit dem Jahr 2000 lag das ehemalige Binnenminensuchboot »Atlantis« der Bundesmarine im Alberthafen Dresden. Zunächst als Zwischenlösung, denn die »Atlantis« sollte als Exponat ins Militärhistorische Museum Dresden überführt werden. Doch die Zwischenlösung wurde zur Dauerlösung, heißt es in einer Mitteilung. Mit den Jahren sei das Schiff zunehmend verfallen und es habe an finanziellen Mitteln zur Restaurierung gefehlt, sodass das Militärhistorische Museum die »Atlantis« Anfang 2018 schließlich an eine dänische Firma verkaufte, die das Schiff nun verschrotten lässt.