Taufe Elektrofähre Wellingdorf
Taufe der Elektrofähre »Wellingdorf« mit Taufpatin Prof. Katja Matthes (2.v.l.), Direktorin GEOMAR in Kiel, Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer (li), SFK-Geschäftsführer Andreas Schulz (2.v.r. und und Cor Hoogendoorn, Seniorchef Holland Shipyards (re. außen)
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Die Schlepp- und Fährgesellschaft Kiel (SFK) hat ihre zweite vollelektrische Fähre getauft. Die »Wellingdorf« fährt künftig emissionsfrei auf der F2 Schwentinelinie.

Die neue Fähre ist nach der »Düsternbrook« bereits das zweite vollelektrische Fahrzeug in der Schiffsflotte. Wie schon beim Bau der drei Plug-in-Hybridfähren »Gaarden« (2020), »Friedrichsort« (2022) und »Wik« (2022) sowie der ersten E-Fähre »Düsternbrook« (2021) hat die SFK erneut auf die langjährige und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Holland Shipyard Werft gesetzt.

»Trotz der Corona Krise wurde die vertragliche Bauzeit bei der Werft in Hardinxveld-Giessendam eingehalten und das Schiff kam pünktlich im Heimathafen Kiel Ende Juni an«, sagt Geschäftsführer Andreas Schulz.

»Die ›Wellingdorf‹ ist ein großer Gewinn bei der Neuausrichtung unseres Fährverkehrs auf Elektro- und Hybridsysteme, betonte Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer in seinem Grußwort. Taufpatin war Prof. Katja Matthes, Direktorin des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung in Kiel, dessen Beschäftigte auch die Fährverbindung F2 regelmäßig nutzen.

Der Neubau kann bis zu 140 Fahrgäste barrierearm an Bord nehmen. Dazu ist Platz für 60 Fahrräder.  Über zwei je 1,60 m breite Zugangsrampen, die vom Kapitän bedient werden, kommen die Fahrgäste schnell und bequem an Bord.

Das 24,70 m lange und 7,20 m breite Schiff erfüllt technisch alle Erfordernisse, die für eine emissionsfreie Fahrt über der Kieler Förde benötigt wird: mit  der Speicherleistung der Batteriepakete von 1.092 kW pro Stunde und Photovoltaik (20 Solarzellen) soll das Schiff rund dreizehn Stunden betrieben werden, bevor es wieder aufgeladen werden muss. Dazu wurde an den Fähranlegern Bahnhofsbrücke Kiel, Dietrichsdorf und am Werkstattponton »HÖRN 15« die nötige Ladeinfrastruktur errichtet. Zur weiteren technischen Ausrüstung gehören zwei elektrische Fahrmotoren mit je 86 kW und ein unabhängiger Bugstrahler mit 40 kW.

Die Baukosten liegen bei knapp 3,2 Mio €. Die Beschaffung des Schiffes wurde im Rahmen des Sofortprogramms »Saubere Luft« durch das Bundesverkehrsministerium mit rd. 480.000 € gefördert. Die neue vollelektrische Fähre soll in den nächsten Tagen in den Linienbetrieb gehen.