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Das erste von drei Binnenschiffen mit Wasserstoff- und batterieelektrischem Antrieb ist ausgezeichnet worden (© Rhenus)
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Der erste Koppelverband von Rhenus mit Wasserstoff-Antrieb hat nach einer erfolgreichen Testphase Verkehrszulassung erhalten.

Damit wird bestätigt, dass die „Mannheim I+II“ alle bau- und sicherheitsrelevanten Vorgaben erfüllt. Dem Einsatz im regulären Betrieb auf den europäischen Wasserstraßen stehe nun nichts mehr im Weg, teilte das Unternehmen mit.

Die Testphase sei in enger Zusammenarbeit mit dem Sachverständigen von Lloyd’s Register erfolgt, um auch die Anforderungen an die Gefahrgutzulassung für die Containerfahrt zu erfüllen. Der Koppelverband habe nun sein vorläufiges Schiffsattest erhalten. Bereits Ende vergangenen Jahres hatte die erste Fahrt mit Containerladung stattgefunden.

Die „Mannheim I+II“ hat die Verkehrszulassung erfolgreich erhalten, nachdem sie umfangreichen Tests unterzogen wurde. So wurden beispielsweise Zickzack- und Crash-Stop-Manöver durchgeführt, um die Stabilität und Sicherheit des Schiffs sicherzustellen. Gleichzeitig wurden Schubleichter mitgeführt, um die maximale Tonnage des Koppelverbands zu bestimmen, die das Schiff transportieren darf.

Die „Mannheim I+II“ ist der erste von drei Neubauten für die Rhenus-Gruppe, die wasserstoff- und batterieelektrisch betrieben werden. Er ist für den Liniendienst zwischen den Rheinmündungshäfen Rotterdam und Antwerpen zu den Mittelrheinhäfen vorgesehen. Die beiden anderen Koppelverbände, „Wörth 1+2 und „Ludwigshafen 1+2“, folgen dann im Jahresverlauf 2025 und 2026.

Platin und Gold für Rhenus

Innovationspreis, Allianz Esa, Hamata, Rhenus, Dirk Gemmer, Contargo, Jürgen Albersmann, Krischan Förster, Hans-Wilhelms Dünner

Die Bemühungen für einen nachhaltigen Schiffsbetrieb der Rhenus Gruppe mit ihren Tochtergesellschaften Rhenus PartnerShip und Contargo wurden jetzt ein zweites Mal gewürdigt. Nachdem das Projekt im Herbst vergangenen Jahres bereits mit dem „Innovationspreis Binnenschifffahrt“ der Allianz Esa ausgezeichnet worden war, hat die „Mannheim“ als erster Koppelverband weltweit das exklusive Platin-Label erhalten.

Diese Auszeichnung wurde bisher nur an 19 europäischen Binnenschiffen verliehen. „Das unterstreicht die herausragende Innovationskraft und das Engagement der Rhenus Gruppe für eine nachhaltige Zukunft in der Schifffahrt“, heißt es von Seiten des Unternehmens. Außerdem hat der Neubau den Green Award in der Kategorie Gold erhalten.

An Bord der elektrisch angetriebenen Schiffe kommt die benötigte Antriebsleistung wahlweise oder kombiniert aus fünf Stufe-5-Motoren, einer Wasserstoff-Brennstoffzelle (400 kW) oder aus Lithium-Ionen-Batterien (840 kWh). Der Verbrauch sinkt im Vergleich zu herkömmlichen Schiffen im diesel-elektrischen Betrieb um -30%, beim Einsatz der Brennstoffzelle sogar um bis zu -84%. Entsprechend weniger Schadstoffe werden emittiert.

Bis 1,20 m Tiefgang fahrbereit

Durch die Verwendung von leichteren Ladeböden und hochfestem Stahl konnte erheblich an Gewicht eingespart werden. Durch die Platzierung der Antriebskomponenten im Vorschiff ist die Trimmlage deutlich verbessert. In Kombination mit der Verwendung von hochfestem Stahl ergibt sich eine deutliche Gewichtseinsparung.

Rhenus Mannheim

Auch in Niedrigwasserphasen kann der Koppelverband bis zu einem Tiefgang von 1,20 m ganzjährig fahren und dabei noch 190 TEU transportieren. Die maximale Kapazität liegt bei 378 TEU und bei 768 TEU, wenn zwei weitere Leichter zu einem Vierer-Verband angekoppelt werden.

Die Rhenus Gruppe ist einer der führenden, weltweit operierenden Logistikdienstleister mit einem Jahresumsatz von 7,5 Mrd. €. 40.000 Mitarbeitende engagieren sich an 1.320 Standorten in mehr als 70 Ländern und entwickeln innovative Lösungen entlang der gesamten Supply Chain.