Carolabrücke, Dresden, Schubverband
Erstes Güterschiff aus Tschechien passiert die teileingestürzte Carolabrücke in Dresden (© SBO)
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Nach fast fünf Monaten Sperrung konnte das erste Güterschiff die teilweise eingestürzte Carolabrücke in Dresden passieren.

Der Koppelverband der tschechischen Reederei EVD war mit einem Generator und Düngemitteln beladen, die vom Hafen Lovosice zum Hafen Antwerpen transportiert werden.

Nach dem Teileinsturz der Carolabrücke in Dresden am 11. September 2024 konnte kein Schiff mehr von und nach Tschechien die Elbe passieren. Seit diesem Montag (3. Februar)  ist die Durchfahrt für die Güterschifffahrt nach Voranmeldung des Transports beim Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt wieder möglich.

Die tschechische Reederei EVD nutzte die Freigabe der Schifffahrt, um endlich wieder Waren auf dem Wasserweg aus Tschechien exportieren zu können. Der Koppelverband, bestehend aus dem Gütermotorschiff „Dick“ und dem Schubleichter „Dick 1″, war im SBO-Tochterhafen Lovosice mit einem 221 t schweren Generator sowie rund 400 t Düngemitteln beladen worden.

„Die vergangenen Wochen waren für unsere Häfen sehr herausfordernd, vor allem für unsere tschechischen Häfen“, sagt SBO-Geschäftsführer Heiko Loroff. Die Elbe-Häfen seien auf eine leistungsfähige Bundeswasserstraße Elbe angewiesen. „Daher freuen wir uns, dass die Güterschifffahrt ab heute wieder eingeschränkt möglich ist, fordern aber gleichzeitig die rasche Wiederherstellung der uneingeschränkten Passierbarkeit.“

Denn die Probleme bei den beiden verbliebenen Brückenzügen bestehen fort. Sie sind ebenfalls akut einsturzgefährdet und müssen abgerissen werden. Es kann demnach jederzeit wieder zu längeren Sperrungen der Bundeswasserstraße Elbe kommen. „Es muss alles vorhandene Know-how für eine rasche Lösung des Problems genutzt werden – insbesondere, wenn die Stadt Dresden mit der Situation überfordert ist“, betont Roman Fürtig, Vorsitzender der Elbe Allianz.