
Der Grund für den Unfall an der Moselschleuse Müden ist aufgeklärt: Das Schiff fuhr im Autopilot ungebremst gegen das Schleusentor.
Die Analyse der aufgezeichneten Daten zeige, dass das Schiff mit einer Geschwindigkeit von 12,2 Kilometern pro Stunde in die Schleuse einfuhr – mit aktiviertem Autopilot. Teilautonomes Fahren ist grundsätzlich erlaubt, wenn der Schiffsführer jederzeit eingreifen kann. Warum das in diesem Fall nicht geschehen ist und ob menschliches Versagen vorliegt, ermitteln die Behörden noch, heißt es in Medienberichten.
Ein Gutachten legt nahe, dass weder der Motor noch die Steuerung des Schiffes technische Defekte aufwiesen. Zudem wurden keine Hinweise auf Alkohol- oder Drogenkonsum beim verantwortlichen Schiffsführers festgestellt. Sichergestellte Videoaufnahmen zeigen, dass das Schiff bis zum Aufprall ungebremst weiterfuhr und so das Schleusentor zerstörte.
Der Unfall Mitte Dezember führte zu erheblichen Störungen auf der Mosel: Mehr als 70 Schiffe mussten bis Weihnachten warten, bis sie in einem aufwendigen Verfahren notgeschleust werden konnten. Die beschädigten Schleusentore mussten ersetzt werden. Erst seit Samstag ist die Durchfahrt wieder möglich.