
Partner aus Industrie, Häfen, Reedereien und Logistikern wollen den Wirtschaftsfaktor Wasserstraßen stärken und den Bedarfsplan korrigieren.
Die gestern vorgestellte Bedarfsplanung des Bundesverkehrsministeriums (BMDV) für die Binnenschifffahrt sorgt für Kritik. Vertreter von Häfen, Binnenschifffahrts- und Logistikunternehmen sowie aus der Industrie bemängeln ein „Verharren in alten Mustern“. In der Realität seien nicht zuletzt mit Blick auf die künftige Transformation der Wirtschaft und dem daraus erwachsenden Bedarf an erneuerbaren Energien die entworfenen Konzepte bereits viel weiter vorangeschritten.
Die Vorstellungen des Bundes berücksichtige die zentralen Herausforderungen und Potenziale des Systems Wasserstraße nicht ausreichend. Der Hochlauf einer wasserstoffbasierten Wirtschaft sowie der parallele Abtransport von Kohlenstoffdioxidrückständen aus Fabriken in Offshore-Felder und die dafür entwickelten Schiffsdesigns stünden beispielhaft für neue Geschäftsmodelle in der Branche.
Unter dem Motto „So machen wir Deutschland fit für die Zukunft“ diskutierten auf Einladung von Schmid Mobility Solutions in Kooperation mit der Schifferbörse zu Duisburg-Ruhrort namhafte Redner von ThyssenKrupp Steel Europe, BASF, Air Liquide, Currenta, Rhenus, Evonik Industries, duisport und HGK Shipping sowie Gäste aus Industrie, Häfen, Reedereien und Logistikern über die Systemrelevanz der Wasserstraßen für Industrie und Handel im Hafenhinterland, insbesondere am Rhein.
Im Schulterschluss wollen alle Beteiligten an der Stärkung dieses Verkehrsträgers arbeiten, hieß es nach der Veranstaltung. arbeiten. Zu den zentralen Anliegen zählen unter anderem eine ganzheitliche Verkehrsprognose und ein Modal Split, der Kapazitäten und Engpässe realistisch einbezieht. Ebenso im Fokus steht der Wunsch nach einer präziseren Analyse der Situation an sämtlichen See- und Binnenhäfen der Nord- und Ostsee- sowie der Rheinschiene, um Investitionen in die Infrastruktur zielgerichtet zu steuern.
„Die Energiewende ist ohne die Binnenschifffahrt undenkbar. Wasserstoff wird in den nächsten Jahren zu einem maßgeblichen Teil in Form von Ammoniak transportiert werden“, betonte duisport-CEO Markus Bangen.
Die aktuell vom Bund veröffentlichte Planung setzt auf einen Modal Split, der den Straßen- und Schienenverkehr bis 2040 deutlich bevorzugt. „Die aktuelle Planung des BMDV wird den realen Herausforderungen nicht gerecht“, monierte Steffen Bauer, CEO der HGK Shipping.
Alleine die Unternehmen duisport und HGK Shipping prognostizieren ein Transportvolumen von jährlich zwischen 20-25 Mio. t an CO2 und Ammoniak über die Wasserstraße.