Die IHK Nord hat die norddeutschen Bundesländer aufgefordert, einheitliche und wirtschaftsfreundliche Mindeststandards im Antrags- und Genehmigungswesen von Großraum- und Schwertransporten zu vereinbaren und einzuführen.
Der über die deutschen Seehäfen laufende Ex- und Import von Großkomponenten von und zu Unternehmen zeige die strategische Bedeutung der Transportnetze für die außenhandelsorientierte deutsche Wirtschaft. Großraum- und Schwertransporte (GST) seien dabei ein wichtiges Geschäftsfeld. Hinzu käme die herausgehobene Rolle des Standortes bei der logistischen Bereitstellung der baulichen Komponenten für die Windenergie-Branche. Auch in Norddeutschland verzeichneten die Großraum- und Schwertransportbranche deswegen weiterhin einen starken Anstieg von genehmigungspflichtigen Transporten, so die IHK Nord.
Sie fordert deshalb eine konzertierte Aktion der norddeutschen Bundesländer, um Missstände zu beseitigen und damit die Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu steigern. Dafür müssten vor allem einheitliche und wirtschaftsfreundliche Mindeststandards im Antrags- und Genehmigungswesen von Großraum- und Schwertransporten vereinbart und eingeführt werden. Aus Berichten norddeutscher Unternehmen gebe es immer noch Friktionen und deutliche Verzögerungen im Workflow der Genehmigungserteilung, wenn unterschiedliche Behörden im Norden beteiligt seien, hieß es.
Zusätzlich zur Weiterentwicklung des VEMAGS-Programms zur Erleichterung und Beschleunigung der Genehmigungsverfahren müssen laut IHK Nord großräumige Korridore für GST-Transporte festgelegt werden, die vorrangig für die Transportanforderungen ausgebaut und instandgehalten werden. Die norddeutschen Bundesländer sollten sich zudem auf einheitliche Gebühren und eine Bearbeitungszeit von Anträgen von maximal fünf Werktagen verständigen, schlägt die IHK vor.